Viel Geld für eine Kamera auszugeben, die nur gelegentlich benutzt wird, ist nicht jedermanns Sache. Aber bei Nikon war man auch in der „analogen Zeit“ stets darauf bedacht, neben den gut ausgestatteten und überaus robusten Profimodellen auch preiswerte Kameras für den „Massenmarkt“ zu produzieren. Diese Kameras waren nicht nur von den Funktionen darauf ausgerichtet, auch von Amateuren bedient zu werden, die sich nicht viel mit der Technik auseinandersetzen wollten. Auch die Auswahl der Werkstoffe war dabei stets ein guter Kompromiss aus Kosten, Gewicht und Haltbarkeit. Weiterlesen
Das ideale Portraitobjektiv…
…gibt es nicht. Genauso wenig wie es die ideale Kamera gibt. Trotzdem möchte ich aufgrund einiger Anfragen mal die Vor- und Nachteile der einzelnen Objektivtypen erläutern.
Erstmal stellt sich natürlich die Frage, welche Art von Portraits gemacht werden sollen. Für Szenische und reportagige Portraits mit viel Umfeld setze ich auch gerne mal ein leichtes Weitwinkel ein. Ein 50er erzeugt durch die entstehenden leichten Verzerrungen ein sehr „nahes“ Bild. Wenn wir aber vom klassischen Kopf- bzw Brustbild ausgehen, sollten wir lieber zu einer längeren Brennweite greifen. Bei Bildern, die nicht im Studio entstehen, ist es meist auch erwünscht, den Hintergrund möglichst unscharf zu machen, um die Person davon zu trennen. Dafür gibt es ein paar Faustregeln: Weiterlesen
Nikons Profiliga – kleiner Überblick über die F-Serie
Dass Asiaten das „R“ schlecht aussprechen können ist eine Binsenweisheit. Was hat das aber mit Nikon zu tun? Als 1959 die Nikon-Leute ihre erste Spiegelreflexkamera auf den Markt brachten, wurde nach einer markanten Typenbezeichnung gesucht. Nach den Messsucherkameras M (=“Medium“) und S (=“Syncronized“) war das „R“ für Reflex zwar naheliegend, verbot sich aber aus oben genannten Gründen. So nahm man also den mittleren Buchstaben von „Reflex“ und nannte die neue Kamera „Nikon F„. Weiterlesen
Ein unsterblicher Klassiker: die Nikon FM2
Vor über dreissig Jahren kam eine Kamera auf den Markt, die bis heute viele Fotografen in ihren Bann zieht. Einige meinen, sie sei die klassischste aller Nikons: die vollmechanische FM2. Noch heute erfreut sie sich reger Beliebtheit, obwohl sie seit 2001 nicht mehr gebaut wird. Warum das so ist, darum geht es im folgenden.
Im Jahre 1982 konnte Nikon mit einer Weltsensation aufwarten: das Nachfolgemodell der FM erhielt einen Copal-Verschluss mit der kürzesten Belichtungszeit von 1/4000 sec und wurde zur Nikon FM2. Damit wurden Momentaufnahmen in Bereichen möglich, die der bildmässigen Fotografie bis dahin verschlossen gewesen waren. Weiterlesen
Was taugen Telekonverter?
Die schon seit den 70ern beliebten, aber in letzter Zeit etwas in Vergessenheit geratenen Telekonverter sind eine coole Sache: klein und preiswert, verdoppeln sie im Handumdrehen die Brennweite. Wie sinnvoll sind diese Wundergeräte?
Zwischen Objektiv und Kameragehäuse montiert, vergrössert ein Telekonverter die Bildmitte und verlängert damit die Brennweite. Aufgrund der physikalischen Gesetze ist das aber leider mit einem Lichtverlust verbunden. Ein Zweifachkonverter verdoppelt somit zwar die Brennweite, reduziert aber die Lichtstärke um zwei Blenden. Ein 135/2,8 wird also zum 270/5,6. Leider werden aber etwaige Abbildungsfehler des Grundobjektives mitvergrössert, zusätzlich kann auch der Konverter selbst noch Abbildungsfehler mitbringen. Die werden zwar durch Abblenden vermindert, dadurch wird aber die schon reduzierte Lichtstärke noch weiter eingeschränkt. Deshalb sind Telekonverter in erster Linie für lichtstarke Festbrennweiten interessant. Einfache Zooms sind weniger zur Verwendung mit Telekonvertern geeignet. Sie sind meist lichtschwach und optisch nicht sehr leistungsstark. Weiterlesen
Nikonclassics wird mobil!
Vielleicht haben Sie es schon bemerkt: seit kurzem ist die Webseite des Nikonclassics Onlineshops auch für Mobilgeräte optimiert. Die Funktionen und Artkelinformationen mussten dafür leicht abgespeckt werden. Dafür ist aber auf dem kleinen Smartphone-Bildschirm alles etwas übersichtlicher. Wenn Sie weiterhin die „klassische“ Ansicht (z.B. auf einem Tablet) bevorzugen, finden Sie dafür am Ende der Mobilseite einen link.
Nikonclassics ist übrigens auch über den nebenstehenden QR-Code aufrufbar.
Haben Sie dazu Anregungen, Kritik oder gar Lob? Schicken Sie mir gerne eine mail: post@nikonclassics-michalke.de
Fast vergessen: die Reflex-Nikkore
Ein langes und schweres Teleobjektiv mitzuschleppen ist nicht jedermanns Sache. Seit langer Zeit gibt es aber auch Alternativen dazu: Spiegel-Objektive, sogenannte „katadioptrische Systeme“. Bei diesem System wird das durch die Frontlinse einfallende Licht durch einen Hohlspiegel gebündelt und auf einen hinten auf der Frontlinse sitzenden Spiegel zum Film reflektiert. Der Strahlengang wird also gewissermaßen „gefaltet“.
Sie fristeten allerdings immer ein Dasein am Rande und sind mittlerweile fast völlig vom Markt verschwunden. Zu Unrecht, und wohl nur, weil sie zu einer Zeit aufkamen, in der man vorwiegend in Schwarzweiss fotografierte. So konnte ein besonderer Vorteil, die ausgezeichnete Farbübertragung, nicht recht zum Tragen kommen. Zwar kann man auch heutzutage z.B. mit ED-Gläsern eine sehr gute Farbkorrektur bei langbrennweitigen Linsenobjektiven erreichen. Aber der Vorteil der Spiegelobjektive bleibt ihre sehr kompakte und leichte Bauweise. Kein Tele vergleichbarer Brennweite lässt sich so problemlos aus freier Hand einsetzen wie das Reflex-Nikkor 500/8. Es sollte allerdings bei Freihandaufnahmen mit sehr kurzen Zeiten (höchstens 1/500) gearbeitet werden, die ISO-Zahl also ggf. etwas höher eingestellt werden. Der Sucher bei Spiegelreflexkameras ist bedingt durch die geringe Lichtstärke nicht besonders hell. An Spiegellosen Kameras wie der Sony A7 macht das aber nichts, denn der elektronische Sucher gleicht das aus. Die Fokussierung muss sehr sorgfältig erfolgen, denn die Schärfentiefe ist gering. Weiterlesen
Irrsinn: neue „pre-used“-Leica M-P
Ich hatte ja schon vor einiger Zeit berichtet, dass ich in den achtziger Jahren als frischgebackener Fotograf meine neue Nikon an den Kanten mit Sandpapier bearbeitete, um etwas profimässiger zu wirken. Ganz schön irre. Die Jungs bei der Leica Camera AG sind aber noch irrer: für die Kleinigkeit von 22.500 EUR ist in Kürze eine Leica M-P mit zwei Objektiven im „used Look“ mit durchschimmerndem Messing erhältlich. Der offizielle Pressetext dazu liest sich irgendwie wie Realsatire: Weiterlesen
Meyer-Optik Görlitz: Made in China?
Neulich habe ich ja hier über neue manuelle Objektive berichtet. Nun wollen aufmerksame Fotofreunde die angeblich in Deutschland hergestellten Meyer-Görlitz-Objektive als billige Importware erkannt haben: Das Somnium 85/1,5 sei in Wahrheit ein umgelabeltes Helios 40-2 des russischen Hersteller Krasnogorsky Zavod, Produzent der Zenit- und Zorki-Kameras. Die Figmentum-Linsen sollen gar von Zhong Yi Optics aus der Volksrepublik China stammen. Bei der genauen Betrachtung der Produktfotos fällt auch wirklich eine frappierende Ähnlichkeit bis ins kleinste Detail auf. Auch die technischen Daten stimmen überein. Wobei die Originale deutlich weniger als die Hälfte der „deutschen“ Ausgaben kosten.
Nun stellt sich die Frage, was eigentlich an den „neuen“ Meyer-Görlitz-Objektiven echt ist. Die Firma sitzt in Koblenz, die Objektive haben mit den alten Meyer-Görlitz-Optiken überhaupt nichts zu tun. Hier ist man wohl den selben Weg wie die ehemaligen Elektronikriesen Telefunken und Grundig gegangen: der Firmenname wird aufgekauft um billige Chinaware mit alten deutschen Traditionsnamen zu versehen. Mehr noch: auf der Webseite wird der Eindruck erweckt, es handele sich um in Deutschland hergestellte Manufakturware.
Verkaufsleiter Benedikt Hartmann gibt zu, dass das Somnium ein „Schwesterobjektiv“ des Helios sei. Auch die Figmentum-Objektive seien zwar äusserlich mit den Chinesischen identisch, innerlich jedoch gäbe es erhebliche Qualitätsunterschiede. Genaue Details seien geheim, aber die Objektive würden in Deutschland teilmontiert und aufwändig justiert. Wie das bei den angeblich eminenten Stückzahlen („mehr als Walimex“, behauptet Hartmann) und nur 20 Mitarbeitern zu schaffen ist, bleibt Betriebsgeheimnis….
Mein Tipp: mit den alten manuellen Nikon-Objektiven lässt sich wesentlich komfortabler arbeiten. Anders als die Meyer-Görlitz-Linsen verfügen Sie nämlich über eine Springblende und eine Blendenkupplung. Die optische Leistung ist meist hervorragend. Und sie sind deutlich günstiger: zu erhalten bei Nikonclassics!
„Welches Objektiv passt an meine Kamera?“
Diese Frage stellt sich vielen Nikonfreunden, die überrascht sind von der Vielzahl der verschiedenen Objektivtypen die Nikon gebaut hat. Deshalb hier die ultimative Zusammenstellung aller Nikon Digitalkameras (neuere zuerst). Klicken Sie auf ein Modell, und Sie sehen, welche Objektive dazu passen:
2012: D5200, D600, D800/D800E, D4, D3200
2011: D5100
2009: D3s, D3000, D300s, D5000
2004: D70
2003: D2h
2002: D100
Weitere Infos zur Kompatibilität finden Sie in dem Artikel „Welches manuelle Objektiv passt an welche Digi?“












