Archiv für den Monat: November 2013

Lang lebe Film!

filmDer amerikanische Kodak-Konzern hatte einst die Geschichte der klassischen Fotografie geprägt. Der Hersteller des ersten Fotoapparats für jedermann („you press the button, we do the rest“) wurde aber vom Wandel zu digitalen Bildern überrollt und schrieb seit mehreren Jahren rote Zahlen. Im Januar 2012 musste Kodak nach 130 Jahren Firmengeschichte und einem jahrelangen Überlebenskampf Insolvenz anmelden, die Filmsparte wurde dann im Zuge der Umstrukturierung an den britischen Pensionsfond verkauft. Nun setzt Kodak aber offenbar auf ein Revival des analogen Films. Jedenfalls kann man das glauben, wenn man das hippe Video mit jungen Fotografen sieht, die voller Überzeugung die Vorteile des althergebrachten Films gegenüber der Digitalfotografie schildern:

Ganz schön cool…

NEU: Nikon Df

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Nikon Df mit 60er-Jahre non-AI-Objektiven und Gentleman-Accessoires (Foto: Nikon)

Seit Wochen brodelt die Gerüchteküche; nun ist es amtlich: die neue Vollformat-Nikon heisst „Df“ und kommt im Retro-Gewand daher. Aber das ist noch nicht alles. Es ist die erste digitale Nikon, an der sowohl AI-Objektive als auch – dank ausklappbarem Blendenmitnehmer – die noch älteren non-AI-Objektive verwendet werden können! Diese sind sogar mit Offenblendmessung verwendbar, wenn man die am Objektiv eingestellte Blende auch am Wählrad der Kamera eingibt. Damit ist die Nikon Df ein echtes Universalgenie, denn AF- und AFS-Linsen können natürlich auch benutzt werden. Erhältlich ist sie nicht nur im gewohntem Digi-schwarz, sondern wie die historische Anleihe auch in schwarz-silberner Ausführung. Die Df ist zwar die bisher kompakteste Vollformat-Digi-Nikon, aber immer noch etwas schwerer als eine FM2.

die Df ist in schwarz und silber erhältlich (Foto: Nikon)

Die Nikon Df ist in schwarz und silber erhältlich (Foto: Nikon)

Dass Nikon eine hochmoderne DSLR im Stil der klassischen Analogkameras baut, ist erstaunlich. Sollte hier der Ruf nach einem Digitalrückteil für Analoge in der Konzernzentrale Gehör gefunden haben? Nun haben die Ingenieure gleich eine völlig neue Kamera konstruiert, deren Designanleihen an der Nikon FM2 aber unverkennbar sind. Auch das Innenleben der Df ist ein Konglomerat aus Altbekanntem: der Sensor von der D4, das AF-System der D610, ebenso der Monitor. Als Energiequelle dient der EN-EL14, den wir aus der D3100 kennen, als Speichermedium eine SD-Karte. Neu bzw. ganz alt sind aber die manuellen Einstellräder für Belichtungszeit, ISO und Belichtungskorrektur. Sie sind aus massivem Metall. Bei G-Objektiven wird die Blende über das Einstellrad an der Gehäusevorderseite eingegeben.

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Einstellräder aus Metall an der Kameraoberseite (Foto: Nikon)

Der Preis von knapp 3000 Euro ist dafür recht stolz, aber offenbar soll hier ein besonderes Klientel angesprochen werden. Sie wird nur im Set mit einem 50/1,8 AFS-G-Nikkor im Retro-Design erhältlich sein.

Nikonclassics meint: ob die DF wirklich ein Klassiker wird, ist fraglich. Tatsache ist aber, dass Sie für den Preis einer DF eine ganze Sammlung von echten Klassikern kaufen können. Schauen Sie selbst!