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Nikon F-301 – das verkannte Aschenputtel?

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Als die Nikon F301 im Jahre 1985 erstmals präsentiert wurde stand die Berliner Mauer noch felsenfest und der Zeitreiseklassiker „Zurück in die Zukunft“ kam grade ins Kino. Die neue Nikon hatte zwar keinen Fluxkompensator, aber dafür erstmals einen eingebauten Motor für den Filmtransport. Sie löste das Amateurmodell Nikon FG ab und war der Anfang einer neuen Generation von einfach zu bedienenden Kameras für Hobbyfotografen. Trotzdem bot sie ein erstaunliches Paket an Ausstattung, und so ist nicht ganz zu verstehen, warum diese Kamera auf dem Gebrauchtmarkt momentan ein Schattendasein führt.

Elektronik der F-301

Elektronik der F-301

Und das, wo sie einen deutlichen Vorteil gegenüber den beliebten Modellen FE-2 und FM2n hat. Doch dazu später mehr.

Wer sich mit dem 80er-Jahre-Design anfreundet, bekommt eine solide Kamera, die dem Fotograf viel Arbeit abnimmt, ohne das er (oder sie) die Kontrolle verliert. Angefangen bei der automatischen Filmeinfädelung über die selbsttätige Fimempfindlichkeitseinstellung bis hin zum motorischen Filmtransport und natürlich verschiedener Belichtungsprogramme. Trotzdem ist eine manuelle Belichtungseinstellung  problemlos möglich. Weiterlesen

Wo gibt’s noch Filme?

1nikon_3526 KopieDas fragen mich viele Kunden, die (wieder) analog fotografieren möchten. Deshalb hier eine kleine Liste mit Bezugsquellen für analoges Filmmaterial, mit allerdings teilweise deutlichen Preisunterschieden. Für weitere Hinweise bin ich dankbar, ich erweitere die Liste gerne.

Brenner, Versand

Fotoimpex, Berlin

Silverbird24, Norderstedt

Macodirect, Versand

Foto Koch, Düsseldorf

Foto Mayr, Dietzenbach

Foto Köster, Münster u.a.

Photo Lang, Passau

Calumet, Berlin/Düsseldorf/München/ Essen/Hamburg/Stuttgart

Foto Erhardt, verschiedene Filialen in Norddeutschland

Foto Garack, Niesky

Digit Foto, Versand

Amazon, Versand

Wie gross ist der Dynamikumfang von analogem Film?

filmDigitalfotografen wissen, dass sich eine falsche Belichtung am Computer ausgleichen lässt – allerdings nur in gewissen Grenzen. Wer aber mit dem guten alten Negativfilm fotografiert, hat sich bestimmt schon mal gefragt, wie genau man dabei belichten muss. Und wann der Ausgleich einer Unter- oder Überbelichtung im Labor an seine Grenzen stösst. Aber auch wenn kaum jemand seinen Film mit 4 Blenden überbelichten wird, ist es doch oft so, dass sehr helle Bildteile (Himmel) zwar erst knallweiss erscheinen, aber im Labor durchaus noch durch partielles „nachbelichten“ oder ähnliche Techniken schöne Zeichnung bekommen können.

Das britische Fachlabor UK Film Lab hat jetzt in einem umfangreichen Test verschiedene Filmemulsionen und den Einfluss der Belichtung auf das Bildergebnis verglichen. „Wir möchten Fotografen helfen, ein Gefühl für den unterschiedlichen Look von verschiedenen Filmen zu bekommen“ sagt Erica Ward, die Geschäftsführerin, „Obwohl die Ergebnisse vielleicht nicht auf alle Labore zu übertragen sind, ist es sehr wichtig, bewusst zu belichten und Unterbelichtungen zu vermeiden.“ Die verschiedenen Filme wurden nach dem Entwickeln mit dem üblichen Prozedere gescannt und bearbeitet (den vollständigen Bericht finden Sie hier).

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(zum vergrössern anklicken)

An den Ergebnissen sind zwei Dinge interessant: zunächst ist bei sorgfältiger Nachbearbeitung der Unterschied in der Farb- und Kontrastwiedergabe zwischen den verschiedenen Filmen nicht allzu gross. Jedenfalls im Vergleich zu den Möglichkeiten, die eine Nachbehandlung mit Photoshop bietet. Die wichtige Erkenntnis ist aber, dass die getesteten Filme einen recht breiten Belichtungsspielraum haben. Hier macht sich allerdings wie schon erwähnt eine Unterbelichtung deutlicher bemerkbar als eine zu reichliche. Das deckt sich mit der alten Fotografenregel „bei Negativfilm eher reichlich belichten als zu knapp“.

Wie sieht es nun beim Digitalbild aus? Um diese Frage zu klären, habe ich ein ähnliches Motiv mit den gleichen Testparametern auf meiner D3 fotografiert (ja, ich weiss, der Dynamikumfang der D4 ist etwas besser, aber nur minimale 7%). Und zwar sowohl im unkomprimierten 14bit NEF/RAW-Format, als auch in JPG. Die Bilddateien wurden in Lightroom in der Helligkeit angepasst. Und der Vergleich ist frappierend, sehen Sie selbst:

(zum vergrössern anklicken)

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Wie wir sehen, fangen bei dem JPG schon bei +1 die Lichter an auszufressen, das NEF macht das noch mit. Aber auch das NEF mit 2 Blenden Überbelichtung ist nur noch bedingt brauchbar. Im Vergleich zu Negativfilm, der sogar 4 Blenden Überbelichtung noch verkraftet, ist das ziemlich kläglich. Unterbelichtungen dagegen sind nicht so kritisch, allerdings steigt das Rauschen stark an und die Schattenzeichnug geht flöten.

Fazit: Wer auf einen maximalen Dynamikumfang Wert legt, ist mit einem analogen Negativfilm immer noch am besten bedient. Wer Bilder mit sehr hohem Kontrastumfang digital fotografieren will, muss zu Tricks wie HDR greifen. Analoge Fotos haben HDR quasi schon „mit eingebaut“.

Wenn Sie jetzt mal ausprobieren wollen, wie es sich mit Film fotografiert, empfehle ich einen Besuch bei Nikonclassics. Dort bekommen Sie analoge Kameras, an die übrigens auch Ihre modernen Nikon-Objektive passen!

Lang lebe Film!

filmDer amerikanische Kodak-Konzern hatte einst die Geschichte der klassischen Fotografie geprägt. Der Hersteller des ersten Fotoapparats für jedermann („you press the button, we do the rest“) wurde aber vom Wandel zu digitalen Bildern überrollt und schrieb seit mehreren Jahren rote Zahlen. Im Januar 2012 musste Kodak nach 130 Jahren Firmengeschichte und einem jahrelangen Überlebenskampf Insolvenz anmelden, die Filmsparte wurde dann im Zuge der Umstrukturierung an den britischen Pensionsfond verkauft. Nun setzt Kodak aber offenbar auf ein Revival des analogen Films. Jedenfalls kann man das glauben, wenn man das hippe Video mit jungen Fotografen sieht, die voller Überzeugung die Vorteile des althergebrachten Films gegenüber der Digitalfotografie schildern:

Ganz schön cool…