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Wo bleiben die Design-Innovationen ?

Letztens beklagte ich mich darüber, dass sich bei Digitalkameras alles so schnell weiterentwickelt. Bei genauerem Nachdenken kann man aber auch zu dem gegenteiligen Schluss kommen: Die wirklichen Innovationen stehen noch aus! Denn geändert hat sich seit 20 Jahren „nur“ die Technik; das Gehäusedesign ist diesen Weiterentwicklungen nicht hinterher gekommen.

Nikon F100, anno 1999

Nikon F100, anno 1999

Der Beweis ist die 16 Jahre (!!) alte analoge Nikon F100. Sie sieht im Prinzip schon fast genauso aus wie die neuesten Digital-Nikons. In der Mitte das Objektiv, rechts der Griffwulst, links ein Vorsprung und oben drauf das Pentaprisma. Diese Bauweise war bei analogen Kameras unumgänglich, denn schliesslich musste der Film aus der Patrone am Verschlussfenster vorbei transportiert und auf der anderen Seite wieder aufgewickelt werden. Platz für den Spiegelreflexsucher war nur darüber.

Das ist aber bei Digitalkameras nicht mehr so! Das Einzige, was unverändert bleiben muss ist der Objektivanschlus mit dem Chip dahinter. Diese Einsicht scheint aber in den Entwicklungsabteilungen der grossen Kamerahersteller noch nicht recht angekommen zu sein, weshalb wir uns also weiterhin am Display die Nase platt drücken müssen.

Dabei könnte das Design des Kamerabodies doch heute wesentlich freier gestaltet werden, zum Beispiel mit einer Griffhaltung ähnlich einer Videokamera. Ansätze sind hier bei der Pentax 645z zu sehen, die allerdings Formatmässig in einer anderen Liga spielt. Interessanter Weise sehen wir aber auch hier die Designanlehnung an analoge Mittelformatkameras, bei denen ja der Film senkrecht am Bildfenster vorbeilief und dann dahinter aufgewickelt wurde.

Warum kommen die Hersteller nicht mal auf die Idee, zum Beispiel eine Kamera mit einem runden Chip zu bauen? So könnte die Umschaltung von Hoch- zu Querformat einfach softwaremässig erfolgen;  das Kippen der Kamera sowie ein Hochformatauslöser wären überflüssig! Als Dreingabe könnte zusätzlich auch ein quadratisches Bildformat von 30x30mm angeboten werden!

Und wo bleibt eigentlich die Spiegellose Vollformatkamera von Nikon? Ist es nicht eine ziemliche Blamage, dass der Fotoneuling Sony schon seit 2013 mit der hervorragenden Alpha7 auf dem Markt ist, vom Nikon dagegen nichts ähnliches in Sicht ist? Dabei böte eine Nikon-FX-kompatible Mirrorless, also quasi eine grosse Nikon1 bestimmt viele Vorteile gegenüber einer DSLR.  Ausgestattet mit einem vollelektronischem „Verschluss“ wie in der Sony Alpha7s wäre sie absolut lautlos und erschütterungsfrei.

Wir sehen also: Es ist noch Luft nach oben – sind wir gespannt! Und was das alles mit Nikonclassics zu tun hat? Nichts. Ich wollte es nur mal loswerden…

Digital nervt – Analog rockt

Ich sehe ja ein, dass die vielen Ingenieure in den Technologierunternehmen weiterhin beschäftigt werden wollen. Aber warum müssen wir das ausbaden?

Aber von Anfang an: mit dem Gedanken an eine neue Kamera spielend, habe ich das mal zu Ende gedacht. Neue Kamera braucht für die Raw-Verarbeitung neues Lightroom. Neues Lightroom braucht neues Betriebssystem. Darauf läuft Archivdatenbank nicht mehr. Also auch neue Archivdatenbank. Und neues Buchhaltungsprogramm. Und neues ftp-Programm. Ist der alte Rechner dafür noch schnell genug? Also auch neuer Rechner? Argggghhh….

Technik entwickelt sich ständig weiter. Aber sind wir nicht bald an einem Punkt, wo die Kameras endlich mal gut genug sind? Was wäre, wenn es nicht ständig etwas neueres, besseres gäbe? Wenn ich nicht ständig mein System updaten müsste? Wenn ich jetzt die nächsten – sagen wir mal 20 Jahre bei der Kamera, der Software und dem Rechner bliebe, mit denen ich gegenwärtig arbeite? Undenkbar. Gibt es überhaupt irgendwo ein Ende?

Die F6 mit Ihrem Urahn Nikon F (1959)

Die F6 mit Ihrem Urahn Nikon F (1959)

Ja! Und zwar bei Analogkameras. Die werden nicht mehr besser als sie schon sind, einfach weil sie nicht mehr weiterentwickelt werden. Und mal ehrlich, die Nikon F6 ist doch eine Kamera, die keine Wünsche mehr offen lässt! Wobei die Vorgängermodelle keine schlechteren Bilder machen, sondern „nur“ retromässiger aussehen und die Bedienung etwas anders ist.

Bei der Anschaffung einer Analogkamera ist man also – anders als bei einer digitalen – immer auf der sicheren Seite. Denn eine gute Analogkamera ist ein wertbeständiges Zeugnis einer ausentwickelten Technologie. Sie wird Ihnen viele Jahre erhalten bleiben, ohne an Wert zu verlieren. Oder möchten Sie Ihren Kindern eine Digitalkamera vererben, die ein paar Jahre nach dem  Kauf kaum noch was Wert ist?

Im Nikonclassics-Onlineshop finden Sie übrigens ein breites Angebot….

Neue Linsen an analogen Bodies?

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Sieht krass aus, passt aber: Nikon F Eyelevel (1964) mit AF-S Nikkor 17-35/2,8 (2008)

Die Frage, welche manuellen Objektive sich an modernen Digitalkameras verwenden lassen, habe ich ja schon hier behandelt. Nun gibt es aber auch oft den Fall, dass man wieder analog fotografieren möchte, aber die vorhandenen modernen Objektive dazu nutzen will. Vielleicht möchte ja der Eine oder die Andere die Sache mit dem Film erst mal ausprobieren, ohne gleich in ein paar schöne manuelle Objektive zu investieren. Dann erreichen mich Anfragen wie diese: „Kann ich die Objektive meiner Digitalkamera auch an einer analogen Nikon verwenden?“ Das kann ich nur mit einem entschiedenen „Kommt drauf an!“ beantworten. Weiterlesen

Augen auf beim Kamerakauf!

Worauf sollten Sie achten, wenn Sie eine analoge Kamera kaufen möchten? Da es diese Kameras ja (bis auf einige wenige Ausnahmen) nicht mehr als Neuware gibt, bleibt nur der Weg zu einer Gebrauchten. Viele Analoge sind je nach Typ 20 Jahre alt, 30 Jahre oder sogar noch älter. Da muss man beim Kauf schon genau aufpassen, um keine „Gurke“ zu erwischen.
Was Sie wissen sollten:

1. Verschlüsse halten nicht ewig. Testen Sie die Kamera bei 1 Sekunde Belichtungszeit;  wenn das Öl in der Verschlussmechanik verharzt ist, bleibt der Verschluss stehen. Aber auch Schlitzverschlüsse mit sehr kurzen Zeiten haben Ihre Tücken: die sehr schnellen Geschwindigkeiten (z.B 1/2000 s) laufen oft ungleichmässig, was sich in Belichtungsunterschieden bemerkbar macht. Das vor dem Kauf zu prüfen ist fast unmöglich, man merkt es erst dann, wenn man einen Film damit belichtet.

Verrottete Dichtungen an einer Nikkormat

Verrottete Dichtungen an einer Nikkormat

2. Schaumstoffdichtungen lösen sich nach einiger Zeit auf. Damit die Rückwand einer analogen Kamera kein Tageslicht hereinlässt, dass den Film belichten könnte, ist sie rundherum speziell abgedichtet. Dieser Schaumstoff zersetzt sich aber im Laufe der Jahre und wird schmierig und klebrig.  Nicht nur dass die Dichtungen dann wirkungslos sind, auch können die entstehenden Krümel im Kamerainneren Schaden anrichten. Gleiches gilt auch für den Spiegeldämpfer, das kleine Kissen, das den Spiegelschlag dämpfen soll. Nach spätestens 20 Jahren müssen diese Teile also ersetzt werden. Wer sich diese fummelige Arbeit selbst zutraut, findet im Netz auch Bezugsquellen für die verschiedenen Dichtungssorten, ansonsten muss die Kamera in die Werkstatt.

Okularglas an der Nikon FM2

Okularglas an der Nikon FM2

3. Okularschutz vorhanden? Dieses abschraubbare kleine Teil fehlt bei vielen gebrauchten Kameras oder ist beschädigt. Wichtig ist es aber, denn es verhindert das Zerkratzen von Brillengläsern. Es kann gegebenenfalls auch durch einen Kunststoffring ohne Glas ersetzt werden. Die Beschaffung des Originalteiles ist auch nicht ganz einfach.

4. Belichtungsmesser und Elektronik OK? Das auf die Schnelle zu prüfen ist nicht immmer möglich. Ob die angezeigten Belichtungszeiten plausibel sind, kann man mit einiger Erfahrung noch beurteilen. Auch angelaufene LCD-Displays sind leicht zu erkennen. Ob aber alle elektronischen Kamerafunktionen so laufen wie sie sollen, dazu bedarf es einer eingehenden und sorgfältigen Prüfung. Nichts für den Flohmarkt!

5. Gummibeschichtungen werden klebrig. Dieses Problem betrifft vor allem AF-Kameras wie z.B die Nikon F90. Diese Kameragehäuse haben zur Erhöhung der Griffigkeit eine Auflage aus gummiartigem Kunststoff. Durch irgendwelche chemischen Prozesse verändern sich die Eigenschaften dieser Gehäusebeschichtung im Laufe der Jahre. Die schlechte Nachricht ist: bisher gibt es offenbar kein Mittel dagegen – nur ein Austausch der alten Gummibeschichtung durch eine neue.

Innenleben einer Nikon FE

Innenleben einer Nikon FE

6. Muss man mechanische Kameras ab und zu ölen? Kommt drauf an. Nikon-Kameras sind prinzipiell so konstruiert, dass sie viele Jahre lang keiner zusätzlichen Schmierung bedürfen. Wenn allerdings durch feuchte Lagerung Korrosion im Inneren einsetzt, kann es doch mal sein, dass etwas fachgerecht geschmiert werden muss. Das sollte aber an den richtigen Stellen und mit dem richtigen Schmiermittel erfolgen. Der Laie sollte tunlichst die Finger davon lassen. M-Leicas sind da übrigens anders: die müssen regelmässig fachgerecht neu geschmiert werden.

7. Batteriefach sauber? Auch darauf sollten Sie achten. Grade wenn der Vorbesitzer seine Kamera jahrelang nicht benutzt hat, besteht die Gefahr, dass die Batterien ausgelaufen sind. Das darin enthaltene Elektrolyt kann nicht nur Kontaktschwierigkeiten verursachen, sondern auch Kamerateile beschädigen.

Aber auch der Erwerb eines gebrauchten Objektives hat so seine Tücken. Darauf sollten Sie achten:

8. Wie gut läuft der Fokus? Für eine sauber laufende Fokussierung befindet sich in den Helicoid-Schneckengängen der Objektive ein Schmiermittel, dass sich aber im Laufe der Jahre verändern kann. Je nach Lagerung oder Nutzung des Objektives kann es verharzen (dann läuft der Fokus sehr schwer) oder austrocknen (dann läuft der Fokus rauh und leicht). Abhilfe schafft hier meist nur eine Demontage und das richtige Schmiermittel. Keinesfalls sollte man mit dünnflüssige Ölen arbeiten, denn dann hat man bald folgendes Problem:

9. Verölte Blende? Manchmal macht sich das Schmiermittel im Objektiv selbstständig, sei es weil es zu dünnflüssig ist oder wenn das Objektiv falsch (z.B ständig im in der Sonne parkenden Auto) gelagert wird. Wenn es die dünnen Metallblättchen der Irisblende erreicht, werden diese verklebt und die Blende funktioniert nicht mehr richtig.  Dann muss alles demontiert und gereinigt werden – eine Arbeit für Fachleute. Typische Kandidaten für dieses Problem sind übrigens das Micro Nikkor 55/2,8 AIS und noch mehr das 35-70/3,3-4,5 AF.

Glaspilz (Fungus)

Glaspilz (Fungus)

10. Nebel- Fungus – Staub. Alles unschöne Dinge, wenn sie sich im Inneren eines Objektives befinden. Staub ist meist kein Problem, wenn es sich um einzelne Partikel handelt. Diese wirken sich nicht auf das Bildergebnis aus, siehe dazu auch hier. Stärker machen sich aber flächige Verschmutzungen bemerkbar, die das Objektiv bis zur völligen Unbrauchbarkeit beschädigen können. Eine Demontage und Reinigung ist oft wirtschaftlich nicht sinnvoll. Ein sehr verdächtiger Kandidat ist hierfür das Nikon AF-Zoom 35-70/2,8, dass oft von einer „nebligen“ Innenlinse betroffen ist. Ursache ist wohl ein Schmiermittel, dass Dämpfe emittiert, die sich auf der Linse niederlassen. Fungus ist ein Kapitel für sich. Dieser „Glaspilz“ tritt oft nach einer langen Lagerung in feuchter Umgebung auf („Kellerfund“), und ist oft überhaupt nicht zu beseitigen. Dass er allerdings „ansteckend“ sein soll, halte ich bei gegebener Hygiene für ein Märchen.

11. Kratzer? Oft sind Kratzer auf Objektiven so fein, dass man sie nicht gleich sieht. Wenn der Vorbesitzer seine Linsen mit einem nicht ganz sauberen Tuch bearbeitet hat, entstehen sogenannte „Putzspuren“. Auch wenn diese sich nur selten im Foto bemerkbar machen, stellen sie doch eine Wertminderung dar.

Eine ganze Menge Dinge gilt es also beim Kauf von gebrauchtem Fotogerät zu beachten. Wer keinen Nerv hat, sich mit anonymen ebay-Verkäufern herumzustreiten, sollte besser im Fachgeschäft kaufen. Am besten bei (ähem..) Nikonclassics. Dort können Sie sicher sein, gute und geprüfte Ware zu erhalten. Alles wird vor dem Verkauf sorgfältig gereinigt und bei Bedarf instandgesetzt. Die Lichtdichtungen und der Spiegeldämpfer werden in der Regel erneuert. Auf den detaillierten Fotos wird genau gezeigt, was Sie kaufen. Und wenn Ihnen etwas nicht gefällt, geben Sie es einfach zurück. Lesen Sie hier, was die Kunden dazu sagen. Kamerakauf ist Vertrauenssache!

10 Jahre Nikon F6 – Hightech mit „analogem Wechselsensor“

Dieses Jahr wird die Nikon F6 zehn Jahre alt. Ist es Zeit für eine F7? Wohl kaum, denn eine Weiterentwicklung wird es wahrscheinlich nie geben. Wozu auch? Die F6 ist die beste Kleinbild-Spiegelreflexkamera der Welt – behauptet zumindest der Nikon-Guru Ken Rockwell.

Was ist denn eigentlich dran an dieser legendären Kamera? Nun, ich will Sie nicht mit technischen Daten langweilen, die können Sie hier nachlesen. Aber ein paar Besonderheiten müssen doch erwähnt werden.

Die F6 mit Ihrem Urahn Nikon F (1959)

Die F6 mit Ihrem Urahn Nikon F (1959)

Anders als ihre Vorgängermodelle der F-Reihe verfügt die F6 nicht über einen auswechselbaren Sucher. Das macht sie wesentlich kompakter als der klobige Vorgänger F5.

Der Verschluss der F6 ist deutlich leiser als der der F5, und die Kamera steckt voller Hightech. Volle Kompatibilität zum CLS-System zum Beispiel. FP-Kurzzeitsynchronistaion. Manuelle Objektive können – übrigens mit Color-Matrixmessung – im vollen Umfang verwendet werden. Auf Wunsch baut Nikon auch eine klappbare AI-Kupplung an, wie bei der F3 und der Df. Dann können auch die ganz alten nonAI-Nikkore verwendet werden. Und wie bei den grossen Digis können auch bei der F6 Brennweite und Lichtstärke von 9 manuellen Objektiven eingegeben und gespeichert werden.

Das rückwärtige LCD-Display erinnert an eine Digitalkamera

Das rückwärtige LCD-Display erinnert an eine Digitalkamera

Das Highlight aber ist: die F6 speichert die EXIF-Daten! Ja, Sie lesen richtig. Ein interner Speicher kann die Belichtungsdaten von über 30 Filmen aufzeichnen. Diese können dann mittels des Datenlesegerätes MV-1 auf eine CF-Karte überspielt und später z.B. den Scans zugeordnet werden. Auf Wunsch können die Belichtungdaten aber auch auf den Filmsteg zwischen den Bildern (oder auch in die Bilder selbst) einbelichtet werden.

Es ist vielleicht gar nicht so falsch, die Nikon F6 als „Hightechkamera mit analogem Wechselsensor“ zu betrachten, als Werkzeug für Fotografen, die eigentlich digital arbeiten, aber ohne grosse Umstellung auch mal den Look von echtem Film brauchen. Aber noch ein anderer Aspekt spielt eine Rolle. Tomoshisa Ikeno aus der Entwicklungsabteilung der Nikon F6 sagte dazu: „Mit einer Digitalkamera kann man – übertrieben gesagt – unendlich viele Bilder schiessen, ganz anders als bei analogem Film. Man muss nicht zögern; einfach den Auslöser drücken, nachher kann man ja alles wieder löschen. Manche Fotografen lehnen aber diese Oberflächlichkeit ab. Sie suchen einen vorsichtigen und respektvollen Weg zum Foto. Sie schätzen das einzigartige Bild, um ihre Vision auf Film zu bannen.“

John Crane ist einer von ihnen. Der amerikanische Outdoor-Fotograf ist von der F6 so begeistert, dass er das Nikon F6 Projekt ins Leben rief: „Leute, der Film ist nicht tot. Er brauchte nur einen neuen Meister um den nächsten Level zu erreichen. Dieser Meister ist die Nikon F6.“

Aber wie lange wird es die F6 noch geben? Schon im Dezember 2008 meldete ColorFoto, die Nikon F6 werde nicht mehr gebaut, nur noch wenige Reststücke seien im Handel. Vor einigen Tagen teilte Nikon mir dagegen auf Anfrage mit, dass die F6 weiterhin produziert werde. Zu künftigen Planungen und Verkaufszahlen wollte man sich aber nicht äussern. Gerüchte besagen jedoch, das zwei Mitarbeiter im Nikon-Werk Sendai monatlich 50 Stück produzieren.

Sie wollen eine? Und zwar möglichst günstig? Schauen Sie mal im Nikonclassics Onlineshop. Vielleicht haben Sie Glück…

 

 

 

Wie gross ist der Dynamikumfang von analogem Film?

filmDigitalfotografen wissen, dass sich eine falsche Belichtung am Computer ausgleichen lässt – allerdings nur in gewissen Grenzen. Wer aber mit dem guten alten Negativfilm fotografiert, hat sich bestimmt schon mal gefragt, wie genau man dabei belichten muss. Und wann der Ausgleich einer Unter- oder Überbelichtung im Labor an seine Grenzen stösst. Aber auch wenn kaum jemand seinen Film mit 4 Blenden überbelichten wird, ist es doch oft so, dass sehr helle Bildteile (Himmel) zwar erst knallweiss erscheinen, aber im Labor durchaus noch durch partielles „nachbelichten“ oder ähnliche Techniken schöne Zeichnung bekommen können.

Das britische Fachlabor UK Film Lab hat jetzt in einem umfangreichen Test verschiedene Filmemulsionen und den Einfluss der Belichtung auf das Bildergebnis verglichen. „Wir möchten Fotografen helfen, ein Gefühl für den unterschiedlichen Look von verschiedenen Filmen zu bekommen“ sagt Erica Ward, die Geschäftsführerin, „Obwohl die Ergebnisse vielleicht nicht auf alle Labore zu übertragen sind, ist es sehr wichtig, bewusst zu belichten und Unterbelichtungen zu vermeiden.“ Die verschiedenen Filme wurden nach dem Entwickeln mit dem üblichen Prozedere gescannt und bearbeitet (den vollständigen Bericht finden Sie hier).

UK-Film-Lab-Exposure-and-Film-Stock-tests_0001

(zum vergrössern anklicken)

An den Ergebnissen sind zwei Dinge interessant: zunächst ist bei sorgfältiger Nachbearbeitung der Unterschied in der Farb- und Kontrastwiedergabe zwischen den verschiedenen Filmen nicht allzu gross. Jedenfalls im Vergleich zu den Möglichkeiten, die eine Nachbehandlung mit Photoshop bietet. Die wichtige Erkenntnis ist aber, dass die getesteten Filme einen recht breiten Belichtungsspielraum haben. Hier macht sich allerdings wie schon erwähnt eine Unterbelichtung deutlicher bemerkbar als eine zu reichliche. Das deckt sich mit der alten Fotografenregel „bei Negativfilm eher reichlich belichten als zu knapp“.

Wie sieht es nun beim Digitalbild aus? Um diese Frage zu klären, habe ich ein ähnliches Motiv mit den gleichen Testparametern auf meiner D3 fotografiert (ja, ich weiss, der Dynamikumfang der D4 ist etwas besser, aber nur minimale 7%). Und zwar sowohl im unkomprimierten 14bit NEF/RAW-Format, als auch in JPG. Die Bilddateien wurden in Lightroom in der Helligkeit angepasst. Und der Vergleich ist frappierend, sehen Sie selbst:

(zum vergrössern anklicken)

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Wie wir sehen, fangen bei dem JPG schon bei +1 die Lichter an auszufressen, das NEF macht das noch mit. Aber auch das NEF mit 2 Blenden Überbelichtung ist nur noch bedingt brauchbar. Im Vergleich zu Negativfilm, der sogar 4 Blenden Überbelichtung noch verkraftet, ist das ziemlich kläglich. Unterbelichtungen dagegen sind nicht so kritisch, allerdings steigt das Rauschen stark an und die Schattenzeichnug geht flöten.

Fazit: Wer auf einen maximalen Dynamikumfang Wert legt, ist mit einem analogen Negativfilm immer noch am besten bedient. Wer Bilder mit sehr hohem Kontrastumfang digital fotografieren will, muss zu Tricks wie HDR greifen. Analoge Fotos haben HDR quasi schon „mit eingebaut“.

Wenn Sie jetzt mal ausprobieren wollen, wie es sich mit Film fotografiert, empfehle ich einen Besuch bei Nikonclassics. Dort bekommen Sie analoge Kameras, an die übrigens auch Ihre modernen Nikon-Objektive passen!

Gibt es „Digital“-Objektive?

Wer eine professionelle Nikon DSLR mit Vollformatsensor wie die D800 erwirbt, könnte über einen Hinweis im Handbuch stolpern, der auf eine eingeschränkte Objektivauswahl hinweist. Denn laut Handbuch kommen für die maximale Schärfe bei Fotos nur einige, ausgewählte Linsen in Frage und Nikon listet hier nur die neuesten AF-S-Objektive auf. Haben ältere Objektive bei Vollformat-Kameras wie der D800 ausgedient? Weiterlesen

Vergleichstest 300mm-Objektive

DSC_2887Neulich brauchte ich für einen Auftrag ein 300mm-Objektiv, und ich fragte mich, ob wohl ein neueres Zoom oder eine ältere Festbrennweite bessere Ergebnisse bringen würde. Um auch meinen Kunden diese Frage zu erleichtern, habe ich mal ein paar Linsen verglichen. Die 2,8er Profilinsen habe ich mal aussen vor gelassen, die sind von Gewicht und Größe her, aber vor allem preislich eine ganz andere Liga. Weiterlesen

Was taugen die frühen AF-Zooms?

Seit 1959 baut Nikon Zoom-Objektive.  Seitdem stellt sich die Frage, ob man beim Ausbau seiner Fotoausrüstung lieber auf Zooms als auf Festbrennweiten setzen sollte. Eine Frage, die nicht so einfach zu beantworten ist. Zuerst sollte man sich mal fragen, für welchen Einsatzzweck die Linse dienen sollte. Soll die Ausrüstung klein und leicht sein? Oder braucht man hochlichtstarke Objektive für schlechte Lichtbedingungen oder schönes Bokeh? Steht schnelles Arbeiten im Vordergrund? Wie sieht das Budget aus? Weiterlesen

„Hasenohren“ und „Berg-und-Tal“ – was ist das?

Immer wieder tauchen in Objektivbeschreibungen diese beiden Begriffe auf, die man gemeinhin nicht in der Beschreibung technischer Geräte erwartet. Was hat es damit auf sich?

"Berg-und-Tal"-Nikkor 50/1,4

„Berg-und-Tal“-Nikkor 50/1,4

Zunächst zu den „Berg-und-Tal“-Objektiven. Die ersten Nikkore waren mit einem Fokusring aus massivem Metall ausgestattet. Zur Verbesserung der Griffigkeit wurden in die geriffelte Oberfläche („Berg“) viele muldenförmige glatte Vertiefungen („Tal“) eingefräst. Diese Produktionstechnik verpasste den alten Linsen ein charakteristisches Erscheinungsbild, weswegen sich im deutschen Sprachraum diese eigentümlich anmutenden Bezeichnung durchsetzte.

Seit Mitte der siebziger Jahre wurde dann der Entfernungsring stattdessen mit einer breiten geriffelten Gummbeschichtung versehen, so wie auch heute noch üblich. Weiterlesen