Wenn man mit alten Objektiven zu tun hat entdeckt man immer wieder ein paar kleine Staubkörner im inneren. Auf den äusseren Linsenflächen lässt sich dieser ja leicht entfernen, um die inneren Linsenflächen zu reinigen, muss das Objektiv aber oft recht aufwendig zerlegt werden. Lohnt sich das?
Wenn ich mir mein Arbeitspferd, das 24-70/2,8 AFS genauer anschaue, entdecke ich in der hinteren Linsengruppe eine erstaunliche Anzahl von Staubkörnern. Offenbar scheint dieses Objektiv beim zoomen durch die schnelle Bewegung der inneren Linsen gerne Staub anzusaugen. Die Körner sind nur Bruchteile von Millimetern gross, und gemerkt habe ich auf den Fotos nie etwas davon. Trotzdem frage ich mich, ob es sich lohnt, das Objektiv deswegen von innen reinigen zu lassen.
Deshalb wage ich einen Versuch: Ein manuelles Nikkor 50/1,8 AIS Pankake wird absichtlich mit einem „Staubkorn“ im Inneren versehen. Da Staub etwas schwer dazu zu bewegen ist, an einer bestimmten Stelle Platz zu nehmen, muss ich mir etwas anderes überlegen.
Ich bringe also mit einem (abwaschbaren) Filzstift einen Fleck auf der innenliegenden Linsengruppe an. Das besagte 50er ist leicht zu demontieren, das Ganze ist also kein grosser Akt. Der Fleck ist etwa 1mm gross, also ein ziemlicher Batzen und grösser als alles, was ich bisher an Staubkörnern gesehen habe. Wenn man diese Staubkörner auf dem Bild sehen könnte, dann diesen Fleck erst recht. Nun also ein Paar Testbilder gemacht. Das erste mit Blende 4, gegen den trüben Herbsthimmel, wo sich Flecken bemerkbar machen sollten:
Zu sehen ist: nichts. Hm, noch mal ein Bild bei Blende 11, da sollte sich durch die höhere Schärfentiefe doch was tun:
Wieder nichts. Die einzigen Flecken die zu sehen sind, sind Fusseln auf dem Sensor, wie dann der Vergleich mit einem sauberen Objektiv zeigt. Auch weitere Aufnahmen mit Gegenlicht zeigen keinerlei Auswirkungen.
Fazit: Ein Paar Staubkörner im Inneren von Objektiven sind zwar nicht schön, haben aber keinerlei Auswirkungen auf die Bildqualität.
Die Hinterlinse eines 24-70ers zu reinigen ist einfach. Du schraubst die drei quer zum Bajonett stehenden Kreuzschlitzschrauben, die die schwarze Hinterlinse halten, mit einem Kreuzschlitzschraubenzieher Größe „0“ heraus. Eine davon siehst du auf Bild 1 rechts unten. Zwei weitere etwas kleinere Kreuzschlitzschrauben halten die Kontaktanschlussleiste mit den 10 Kontakten, die bleiben drin. Auch die etwas vorstehende kleinste Kreuzschlitzschraube bleibt drin. Dann kannst du die Hinterlinse rausnehmen und mit einem Lenspen von innen putzen. Dann drehst du den Zoom auf 24, damit die Linsengruppe nach hinten fährt und kannst ebenfalls mit dem Lenspen die innere Hinterlinse putzen. Habe ich schon oft gemacht. Aber: alle Angaben ohne Gewähr!
Vielen Dank für diesen Hinweis!
es kann halt bei Staub passieren, dass sich das Licht anders bricht aber die Körner siehst du natürlich nicht…
Leider sind auf meinen nachtaufnahmen mit Langzeitbelichtung die Staubkörner und Fussel massiv zu sehen und störend.
Überlege aber noch, ob ich es alleine schaffe…
Hallo,
mach mal mit den Filzstift-Fleck eine Gegenlicht-Aufnahme, dann sollte er auf dem Bild sichtbar sein.
Habe in einem Sony 16-70mm auf der von vorne zweiten Linse mehrere Staubkörner, die man ohne Reinleuchten mit einer Taschenlampe nicht sieht. Bei Gegenlicht-Aufnahmen sind sie auf dem Bild sichtbar.