Archiv für den Autor: Nikonclassics

Ein unsterblicher Klassiker: die Nikon FM2

Vor über dreissig Jahren kam eine Kamera auf den Markt, die bis heute viele Fotografen in ihren Bann zieht. Einige meinen, sie sei die klassischste aller Nikons: die vollmechanische FM2. Noch heute erfreut sie sich reger Beliebtheit, obwohl sie seit 2001 nicht mehr gebaut wird. Warum das so ist, darum geht es im folgenden.

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Die Nikon FM2 war mit schwarz lackiertem oder verchromten Gehäuse erhältlich

Im Jahre 1982 konnte Nikon mit einer Weltsensation aufwarten: das Nachfolgemodell der  FM erhielt einen Copal-Verschluss mit der kürzesten Belichtungszeit von 1/4000 sec und wurde zur Nikon FM2. Damit wurden Momentaufnahmen in Bereichen möglich, die der bildmässigen Fotografie bis dahin verschlossen gewesen waren. Weiterlesen

Was taugen Telekonverter?

Die schon seit den 70ern beliebten, aber in letzter Zeit etwas in Vergessenheit geratenen Telekonverter sind eine coole Sache: klein und preiswert, verdoppeln sie im Handumdrehen die Brennweite. Wie sinnvoll sind diese Wundergeräte?

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Telekonverter Nikon TC-200

Zwischen Objektiv und Kameragehäuse montiert, vergrössert ein Telekonverter die Bildmitte und verlängert damit die Brennweite. Aufgrund der physikalischen Gesetze ist das aber leider mit einem Lichtverlust verbunden. Ein Zweifachkonverter verdoppelt somit zwar die Brennweite, reduziert aber die Lichtstärke um zwei Blenden. Ein 135/2,8 wird also zum 270/5,6. Leider werden aber etwaige Abbildungsfehler des Grundobjektives mitvergrössert, zusätzlich kann auch der Konverter selbst noch Abbildungsfehler  mitbringen. Die werden zwar durch Abblenden vermindert, dadurch wird aber die schon reduzierte Lichtstärke noch weiter eingeschränkt. Deshalb sind Telekonverter in erster Linie für lichtstarke Festbrennweiten interessant. Einfache Zooms sind weniger zur Verwendung mit Telekonvertern geeignet. Sie sind meist lichtschwach und optisch nicht sehr leistungsstark. Weiterlesen

Nikonclassics wird mobil!

DSC_5054Vielleicht haben Sie es schon bemerkt: seit kurzem ist die Webseite des Nikonclassics Onlineshops auch für Mobilgeräte optimiert. Die Funktionen und Artkelinformationen mussten dafür leicht abgespeckt werden. Dafür ist aber auf dem kleinen Smartphone-Bildschirm alles etwas übersichtlicher. Wenn Sie weiterhin die „klassische“ Ansicht (z.B. auf einem Tablet) bevorzugen, finden Sie dafür am Ende der Mobilseite einen link.

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Nikonclassics ist übrigens auch über den nebenstehenden QR-Code aufrufbar.

Haben Sie dazu Anregungen, Kritik oder gar Lob? Schicken Sie mir gerne eine mail: post@nikonclassics-michalke.de

Fast vergessen: die Reflex-Nikkore

Ein langes und schweres Teleobjektiv mitzuschleppen ist nicht jedermanns Sache. Seit langer Zeit gibt es aber auch Alternativen dazu: Spiegel-Objektive, sogenannte „katadioptrische Systeme“. Bei diesem System wird das durch die Frontlinse einfallende Licht durch einen Hohlspiegel gebündelt und auf einen hinten auf der Frontlinse sitzenden Spiegel zum Film reflektiert. Der Strahlengang wird also gewissermaßen „gefaltet“.800px-Schema_objectif_catadioptrique

Sie fristeten allerdings immer ein Dasein am Rande und sind mittlerweile fast völlig vom Markt verschwunden. Zu Unrecht, und wohl nur, weil sie zu einer Zeit aufkamen, in der man vorwiegend in Schwarzweiss fotografierte. So konnte ein besonderer Vorteil, die ausgezeichnete Farbübertragung, nicht recht zum Tragen kommen. Zwar kann man auch heutzutage z.B. mit ED-Gläsern eine sehr gute Farbkorrektur bei langbrennweitigen Linsenobjektiven erreichen. Aber der Vorteil der Spiegelobjektive bleibt ihre sehr kompakte und leichte Bauweise. Kein Tele vergleichbarer Brennweite lässt sich so problemlos aus freier Hand einsetzen wie das Reflex-Nikkor 500/8. Es sollte allerdings bei Freihandaufnahmen mit sehr kurzen Zeiten (höchstens 1/500) gearbeitet werden, die ISO-Zahl also ggf. etwas höher eingestellt werden. Der Sucher bei Spiegelreflexkameras ist bedingt durch die geringe Lichtstärke nicht besonders hell. An Spiegellosen Kameras wie der Sony A7 macht das aber nichts, denn der elektronische Sucher gleicht das aus. Die Fokussierung muss sehr sorgfältig  erfolgen, denn die Schärfentiefe ist gering. Weiterlesen

Irrsinn: neue „pre-used“-Leica M-P

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Ich hatte ja schon vor einiger Zeit berichtet, dass ich in den achtziger Jahren als frischgebackener Fotograf meine neue Nikon an den Kanten mit Sandpapier bearbeitete, um etwas profimässiger zu wirken. Ganz schön irre. Die Jungs bei der Leica Camera AG sind aber noch irrer: für die Kleinigkeit von 22.500 EUR ist in Kürze eine Leica M-P mit zwei Objektiven im „used Look“ mit durchschimmerndem Messing erhältlich. Der offizielle Pressetext dazu liest sich irgendwie wie Realsatire: Weiterlesen

Meyer-Optik Görlitz: Made in China?

 

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Meyer Görlitz „Figmentum“

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Meyer Görlitz „Somnium“

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Helios 40-2 von Krasnogorsky Zavod

Neulich habe ich ja hier über neue manuelle Objektive berichtet. Nun wollen aufmerksame Fotofreunde die angeblich in Deutschland hergestellten Meyer-Görlitz-Objektive als billige Importware erkannt haben: Das Somnium 85/1,5 sei in Wahrheit ein umgelabeltes Helios 40-2 des russischen Hersteller Krasnogorsky Zavod, Produzent der Zenit- und Zorki-Kameras. Die Figmentum-Linsen sollen gar von Zhong Yi Optics aus der Volksrepublik China stammen. Bei der genauen Betrachtung der Produktfotos fällt auch wirklich eine frappierende Ähnlichkeit bis ins kleinste Detail auf. Auch die technischen Daten stimmen überein.  Wobei die Originale deutlich weniger als die Hälfte der „deutschen“ Ausgaben kosten.
Nun stellt sich die Frage, was eigentlich an den „neuen“ Meyer-Görlitz-Objektiven echt ist. Die Firma sitzt in Koblenz, die Objektive haben mit den alten Meyer-Görlitz-Optiken überhaupt nichts zu tun. Hier ist man wohl den selben Weg wie die ehemaligen Elektronikriesen Telefunken und Grundig gegangen: der Firmenname wird aufgekauft um billige Chinaware mit alten deutschen Traditionsnamen zu versehen. Mehr noch: auf der Webseite wird der Eindruck erweckt, es handele sich um in Deutschland hergestellte Manufakturware. 

Verkaufsleiter Benedikt Hartmann gibt zu, dass das Somnium ein „Schwesterobjektiv“ des Helios sei. Auch die Figmentum-Objektive seien zwar äusserlich mit den Chinesischen identisch, innerlich jedoch gäbe es erhebliche Qualitätsunterschiede. Genaue Details seien geheim, aber die Objektive würden in Deutschland teilmontiert und aufwändig  justiert. Wie das bei den angeblich eminenten Stückzahlen („mehr als Walimex“, behauptet Hartmann) und nur 20 Mitarbeitern zu schaffen ist, bleibt Betriebsgeheimnis….

Mein Tipp: mit den alten manuellen Nikon-Objektiven lässt sich wesentlich komfortabler arbeiten. Anders als die Meyer-Görlitz-Linsen verfügen Sie nämlich über eine Springblende und eine Blendenkupplung. Die optische Leistung ist meist hervorragend. Und sie sind deutlich günstiger: zu erhalten bei Nikonclassics!

„Welches Objektiv passt an meine Kamera?“

Nikkor-Baureihen non-AI, AI, AF, AF-S

Nikkor-Baureihen non-AI, AI, AF, AF-S

Diese Frage stellt sich vielen Nikonfreunden, die überrascht sind von der Vielzahl der verschiedenen Objektivtypen die Nikon gebaut hat. Deshalb hier die ultimative Zusammenstellung aller Nikon Digitalkameras (neuere zuerst). Klicken Sie auf ein Modell, und Sie sehen, welche Objektive dazu passen:

2017: D850D7500

2016: D5D500D5600D3400

2015: D5500D7200

2014: D750, D810, D4s, D3300

2013: Df, D5300, D610, D7100

2012: D5200, D600, D800/D800E, D4, D3200

2011: D5100

2010: D7000, 3100

2009: D3s, D3000, D300s, D5000

2008: D3x, D90, D700, D60

2007: D3, D300, D40x

2006: D2xs, D200, D40, D80 ,

2005: D50, D70s, D2x, D2Hs

2004: D70

2003: D2h

2002: D100

2001: D1x, D1h

Weitere Infos zur Kompatibilität finden Sie in dem Artikel „Welches manuelle Objektiv passt an welche Digi?“

Sony a7 die bessere Nikon Df?

Seit einiger Zeit bin ich auf der Suche nach einer Kamera zum Testen von alten und neuen Objektiven. Das ist mit AI/AIS-Nikkoren ja kein Problem, sie lassen sich an allen Vollformat-Nikons anschliessen. Aber die alten non-AI-Linsen passen (ausser an einige DX-Kameras) nur an die Df. Sehr ärgerlich ist allerdings die Arroganz, mit der im Hause Nikon die Rufe nach einer Einstellscheibe mit Schnittbild und Mikroprismen ignoriert werden. Nicht einmal für die speziell für manuelle Nikkore als besonders geeignet beworbenen Nikon Df ist eine solche Einstellscheibe von Nikon erhältlich, schon garnicht für die anderen aktuellen Bodies. Das manuelle Fokussieren ist mit der elektronischen Einstellhilfe aber oft nicht genau genug und der Umweg über eine Live-View-Vergrösserung recht umständlich.

Sony alpha7 mit Nikkor 20/3,5 AI

Sony alpha7 mit Nikkor 20/3,5 AI

Ein begeisterter Kunde erzählte mir neulich von seiner Sony alpha7, an der die manuellen Nikkore wunderbar funktionieren würden. Diese Kamera ist seit gut einem Jahr auf dem Markt, grade ist sogar schon das Nachfolgemodell Sony a7II erschienen, das über einen Sensor mit Vibrationsausgleich verfügt. Sensationell.

Also schaute ich mir das Ding mal genauer an. Und wirklich, an dieser sehr kompakten 24MP-Kamera kann man mit einem passenden Adapter alle jemals gebauten Nikon-Objekitve anschliessen. Wie lässt sich damit arbeiten? Weiterlesen

Back to the roots: die Manuellen kommen!

Wenn man sich die Neuheiten der Objektivhersteller ansieht, kann man sich verwundert die Augen reiben: Wurden noch vor einigen Jahren die Autofokusverweigerer belächelt, ist es heute offizielle Strategie, hochwertige manuelle Objektive auf den Markt zu bringen. Der Verzicht auf den Autofokus scheint der Megatrend der nächsten Jahre zu sein – zumindest im Premium-Sektor. Hier ein paar Kostproben:

meyerDie „net SE“, auch Anteilseigner des Internetkaufhaus „hitmeister“, bringt neuerdings unter dem alten Namen „Meyer-Optik Görlitz“ ein paar manuelle Objektive auf den Markt. War die Marke schon zu DDR-Zeiten nicht unbedingt ein Garant für höchste Qualität,  so erinnern die aktuellen Produkte auch vom Design an die Produkte des Stammhauses „VEB Feinoptische Werke Görlitz“ : Figmentum 35/2,0 sowie Figmentum 85/2,0 für je ca. 600,– EUR sowie das Somnium 85/1,5 mit strudelförmigem (?!) Bokeh für ca. 1.000,– EUR. Warum allerdings – wie auf dem Pressefoto zusehen ist – die Blendenreihe mal rechtsrum, mal linksrum läuft, ist wohl auch Betriebsgeheimnis. Alle drei angeblich in Deutschland gefertigten Objektive sind wahlweise mit Nikon-, Canon- oder M-42-Anschluss zu haben und verfügen weder über eine mechanische noch über eine elektrische Blendenkupplung und haben nicht einmal eine Springblende… Weiterlesen

Wo bleiben die Design-Innovationen ?

Letztens beklagte ich mich darüber, dass sich bei Digitalkameras alles so schnell weiterentwickelt. Bei genauerem Nachdenken kann man aber auch zu dem gegenteiligen Schluss kommen: Die wirklichen Innovationen stehen noch aus! Denn geändert hat sich seit 20 Jahren „nur“ die Technik; das Gehäusedesign ist diesen Weiterentwicklungen nicht hinterher gekommen.

Nikon F100, anno 1999

Nikon F100, anno 1999

Der Beweis ist die 16 Jahre (!!) alte analoge Nikon F100. Sie sieht im Prinzip schon fast genauso aus wie die neuesten Digital-Nikons. In der Mitte das Objektiv, rechts der Griffwulst, links ein Vorsprung und oben drauf das Pentaprisma. Diese Bauweise war bei analogen Kameras unumgänglich, denn schliesslich musste der Film aus der Patrone am Verschlussfenster vorbei transportiert und auf der anderen Seite wieder aufgewickelt werden. Platz für den Spiegelreflexsucher war nur darüber.

Das ist aber bei Digitalkameras nicht mehr so! Das Einzige, was unverändert bleiben muss ist der Objektivanschlus mit dem Chip dahinter. Diese Einsicht scheint aber in den Entwicklungsabteilungen der grossen Kamerahersteller noch nicht recht angekommen zu sein, weshalb wir uns also weiterhin am Display die Nase platt drücken müssen.

Dabei könnte das Design des Kamerabodies doch heute wesentlich freier gestaltet werden, zum Beispiel mit einer Griffhaltung ähnlich einer Videokamera. Ansätze sind hier bei der Pentax 645z zu sehen, die allerdings Formatmässig in einer anderen Liga spielt. Interessanter Weise sehen wir aber auch hier die Designanlehnung an analoge Mittelformatkameras, bei denen ja der Film senkrecht am Bildfenster vorbeilief und dann dahinter aufgewickelt wurde.

Warum kommen die Hersteller nicht mal auf die Idee, zum Beispiel eine Kamera mit einem runden Chip zu bauen? So könnte die Umschaltung von Hoch- zu Querformat einfach softwaremässig erfolgen;  das Kippen der Kamera sowie ein Hochformatauslöser wären überflüssig! Als Dreingabe könnte zusätzlich auch ein quadratisches Bildformat von 30x30mm angeboten werden!

Und wo bleibt eigentlich die Spiegellose Vollformatkamera von Nikon? Ist es nicht eine ziemliche Blamage, dass der Fotoneuling Sony schon seit 2013 mit der hervorragenden Alpha7 auf dem Markt ist, vom Nikon dagegen nichts ähnliches in Sicht ist? Dabei böte eine Nikon-FX-kompatible Mirrorless, also quasi eine grosse Nikon1 bestimmt viele Vorteile gegenüber einer DSLR.  Ausgestattet mit einem vollelektronischem „Verschluss“ wie in der Sony Alpha7s wäre sie absolut lautlos und erschütterungsfrei.

Wir sehen also: Es ist noch Luft nach oben – sind wir gespannt! Und was das alles mit Nikonclassics zu tun hat? Nichts. Ich wollte es nur mal loswerden…