Viel Geld für eine Kamera auszugeben, die nur gelegentlich benutzt wird, ist nicht jedermanns Sache. Aber bei Nikon war man auch in der „analogen Zeit“ stets darauf bedacht, neben den gut ausgestatteten und überaus robusten Profimodellen auch preiswerte Kameras für den „Massenmarkt“ zu produzieren. Diese Kameras waren nicht nur von den Funktionen darauf ausgerichtet, auch von Amateuren bedient zu werden, die sich nicht viel mit der Technik auseinandersetzen wollten. Auch die Auswahl der Werkstoffe war dabei stets ein guter Kompromiss aus Kosten, Gewicht und Haltbarkeit. Weiterlesen
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Das ideale Portraitobjektiv…
…gibt es nicht. Genauso wenig wie es die ideale Kamera gibt. Trotzdem möchte ich aufgrund einiger Anfragen mal die Vor- und Nachteile der einzelnen Objektivtypen erläutern.
Erstmal stellt sich natürlich die Frage, welche Art von Portraits gemacht werden sollen. Für Szenische und reportagige Portraits mit viel Umfeld setze ich auch gerne mal ein leichtes Weitwinkel ein. Ein 50er erzeugt durch die entstehenden leichten Verzerrungen ein sehr „nahes“ Bild. Wenn wir aber vom klassischen Kopf- bzw Brustbild ausgehen, sollten wir lieber zu einer längeren Brennweite greifen. Bei Bildern, die nicht im Studio entstehen, ist es meist auch erwünscht, den Hintergrund möglichst unscharf zu machen, um die Person davon zu trennen. Dafür gibt es ein paar Faustregeln: Weiterlesen
Fast vergessen: die Reflex-Nikkore
Ein langes und schweres Teleobjektiv mitzuschleppen ist nicht jedermanns Sache. Seit langer Zeit gibt es aber auch Alternativen dazu: Spiegel-Objektive, sogenannte „katadioptrische Systeme“. Bei diesem System wird das durch die Frontlinse einfallende Licht durch einen Hohlspiegel gebündelt und auf einen hinten auf der Frontlinse sitzenden Spiegel zum Film reflektiert. Der Strahlengang wird also gewissermaßen „gefaltet“.
Sie fristeten allerdings immer ein Dasein am Rande und sind mittlerweile fast völlig vom Markt verschwunden. Zu Unrecht, und wohl nur, weil sie zu einer Zeit aufkamen, in der man vorwiegend in Schwarzweiss fotografierte. So konnte ein besonderer Vorteil, die ausgezeichnete Farbübertragung, nicht recht zum Tragen kommen. Zwar kann man auch heutzutage z.B. mit ED-Gläsern eine sehr gute Farbkorrektur bei langbrennweitigen Linsenobjektiven erreichen. Aber der Vorteil der Spiegelobjektive bleibt ihre sehr kompakte und leichte Bauweise. Kein Tele vergleichbarer Brennweite lässt sich so problemlos aus freier Hand einsetzen wie das Reflex-Nikkor 500/8. Es sollte allerdings bei Freihandaufnahmen mit sehr kurzen Zeiten (höchstens 1/500) gearbeitet werden, die ISO-Zahl also ggf. etwas höher eingestellt werden. Der Sucher bei Spiegelreflexkameras ist bedingt durch die geringe Lichtstärke nicht besonders hell. An Spiegellosen Kameras wie der Sony A7 macht das aber nichts, denn der elektronische Sucher gleicht das aus. Die Fokussierung muss sehr sorgfältig erfolgen, denn die Schärfentiefe ist gering. Weiterlesen
Irrsinn: neue „pre-used“-Leica M-P
Ich hatte ja schon vor einiger Zeit berichtet, dass ich in den achtziger Jahren als frischgebackener Fotograf meine neue Nikon an den Kanten mit Sandpapier bearbeitete, um etwas profimässiger zu wirken. Ganz schön irre. Die Jungs bei der Leica Camera AG sind aber noch irrer: für die Kleinigkeit von 22.500 EUR ist in Kürze eine Leica M-P mit zwei Objektiven im „used Look“ mit durchschimmerndem Messing erhältlich. Der offizielle Pressetext dazu liest sich irgendwie wie Realsatire: Weiterlesen
Wo bleiben die Design-Innovationen ?
Letztens beklagte ich mich darüber, dass sich bei Digitalkameras alles so schnell weiterentwickelt. Bei genauerem Nachdenken kann man aber auch zu dem gegenteiligen Schluss kommen: Die wirklichen Innovationen stehen noch aus! Denn geändert hat sich seit 20 Jahren „nur“ die Technik; das Gehäusedesign ist diesen Weiterentwicklungen nicht hinterher gekommen.
Der Beweis ist die 16 Jahre (!!) alte analoge Nikon F100. Sie sieht im Prinzip schon fast genauso aus wie die neuesten Digital-Nikons. In der Mitte das Objektiv, rechts der Griffwulst, links ein Vorsprung und oben drauf das Pentaprisma. Diese Bauweise war bei analogen Kameras unumgänglich, denn schliesslich musste der Film aus der Patrone am Verschlussfenster vorbei transportiert und auf der anderen Seite wieder aufgewickelt werden. Platz für den Spiegelreflexsucher war nur darüber.
Das ist aber bei Digitalkameras nicht mehr so! Das Einzige, was unverändert bleiben muss ist der Objektivanschlus mit dem Chip dahinter. Diese Einsicht scheint aber in den Entwicklungsabteilungen der grossen Kamerahersteller noch nicht recht angekommen zu sein, weshalb wir uns also weiterhin am Display die Nase platt drücken müssen.
Dabei könnte das Design des Kamerabodies doch heute wesentlich freier gestaltet werden, zum Beispiel mit einer Griffhaltung ähnlich einer Videokamera. Ansätze sind hier bei der Pentax 645z zu sehen, die allerdings Formatmässig in einer anderen Liga spielt. Interessanter Weise sehen wir aber auch hier die Designanlehnung an analoge Mittelformatkameras, bei denen ja der Film senkrecht am Bildfenster vorbeilief und dann dahinter aufgewickelt wurde.
Warum kommen die Hersteller nicht mal auf die Idee, zum Beispiel eine Kamera mit einem runden Chip zu bauen? So könnte die Umschaltung von Hoch- zu Querformat einfach softwaremässig erfolgen; das Kippen der Kamera sowie ein Hochformatauslöser wären überflüssig! Als Dreingabe könnte zusätzlich auch ein quadratisches Bildformat von 30x30mm angeboten werden!
Und wo bleibt eigentlich die Spiegellose Vollformatkamera von Nikon? Ist es nicht eine ziemliche Blamage, dass der Fotoneuling Sony schon seit 2013 mit der hervorragenden Alpha7 auf dem Markt ist, vom Nikon dagegen nichts ähnliches in Sicht ist? Dabei böte eine Nikon-FX-kompatible Mirrorless, also quasi eine grosse Nikon1 bestimmt viele Vorteile gegenüber einer DSLR. Ausgestattet mit einem vollelektronischem „Verschluss“ wie in der Sony Alpha7s wäre sie absolut lautlos und erschütterungsfrei.
Wir sehen also: Es ist noch Luft nach oben – sind wir gespannt! Und was das alles mit Nikonclassics zu tun hat? Nichts. Ich wollte es nur mal loswerden…
Übersicht: Digitalkameras mit AI-Kupplung
Die manuell zu fokussierenden AI/AIS-Objektive sind erkennbar an der doppelten Blendenreihe, und der stufigen AI-Kupplung (Was der Unterschied zwischen AI und AIS ist, lesen Sie hier). An viele digitale Kameras passen diese Objektive. Es ist sowohl Zeitautomatik als auch manuelle Innenmessung und sogar Matrixmessung möglich (ausser bei der D1). Auch die TTL-Blitzmessung funktioniert. Ausserdem können in den Kameraeinstellungen im Menüpunkt “Objektivdaten” diese einmal eingegeben werden, dann wird im Sucher der eingestellte Blendendenwert angezeigt. Auch in den EXIF-Daten der Bilder werden dann Brennweite, Lichtstärke und eingestellte Blende gespeichert. Mehrere verschiedene Objektive können abgespeichert werden, so dass beim Ansetzen nur die Objekivnummer abgerufen werden muss. Die Fokussierung erfolgt natürlich manuell, es steht aber im Sucher eine Fokussierhilfe zur Verfügung. Die alten non-Ai-Objektive können hier wegen des breiteren Blendenringes nicht angesetzt werden, da die Ai-Kupplung der Kamera im Weg ist. Sie müssen gegebenenfalls durch Abfräsen oder mit einem neuen Blendeneinstellring auf Ai umgebaut werden.
Hier nun die AI/AIS-kompatiblen Digitalkameras: Weiterlesen
Digital nervt – Analog rockt
Ich sehe ja ein, dass die vielen Ingenieure in den Technologierunternehmen weiterhin beschäftigt werden wollen. Aber warum müssen wir das ausbaden?
Aber von Anfang an: mit dem Gedanken an eine neue Kamera spielend, habe ich das mal zu Ende gedacht. Neue Kamera braucht für die Raw-Verarbeitung neues Lightroom. Neues Lightroom braucht neues Betriebssystem. Darauf läuft Archivdatenbank nicht mehr. Also auch neue Archivdatenbank. Und neues Buchhaltungsprogramm. Und neues ftp-Programm. Ist der alte Rechner dafür noch schnell genug? Also auch neuer Rechner? Argggghhh….
Technik entwickelt sich ständig weiter. Aber sind wir nicht bald an einem Punkt, wo die Kameras endlich mal gut genug sind? Was wäre, wenn es nicht ständig etwas neueres, besseres gäbe? Wenn ich nicht ständig mein System updaten müsste? Wenn ich jetzt die nächsten – sagen wir mal 20 Jahre bei der Kamera, der Software und dem Rechner bliebe, mit denen ich gegenwärtig arbeite? Undenkbar. Gibt es überhaupt irgendwo ein Ende?
Ja! Und zwar bei Analogkameras. Die werden nicht mehr besser als sie schon sind, einfach weil sie nicht mehr weiterentwickelt werden. Und mal ehrlich, die Nikon F6 ist doch eine Kamera, die keine Wünsche mehr offen lässt! Wobei die Vorgängermodelle keine schlechteren Bilder machen, sondern „nur“ retromässiger aussehen und die Bedienung etwas anders ist.
Bei der Anschaffung einer Analogkamera ist man also – anders als bei einer digitalen – immer auf der sicheren Seite. Denn eine gute Analogkamera ist ein wertbeständiges Zeugnis einer ausentwickelten Technologie. Sie wird Ihnen viele Jahre erhalten bleiben, ohne an Wert zu verlieren. Oder möchten Sie Ihren Kindern eine Digitalkamera vererben, die ein paar Jahre nach dem Kauf kaum noch was Wert ist?
Im Nikonclassics-Onlineshop finden Sie übrigens ein breites Angebot….
An welche Digis passen die älteren AF-Objektive?
Die älteren Autofokus-Nikkore lassen sich ja gut an modernen Digitalkameras verwenden, sie sind deutlich stabiler als die heutigen Plastikzooms und dabei oft überraschend leistungsstark. Darüber habe ich ja schon hier geschrieben. Allerdings haben sie, anders als die neueren AF-S-Objektive, keinen eigenen Autofokusmotor. Oft werde ich gefragt, an welchen modernen Digitalkameras sie sich verwenden lassen. Kurz gesagt, an allen Kameras, die einen eingebauten Autofokusmotor haben. Das sind alle Vollformatkameras (FX) sowie einige DX-Kameras. AF- und AF-D-Nikkore passen also an die folgenden digitalen Nikons: Weiterlesen
Übersicht: Digitalkameras für nonAI-Objektive
An den unten aufgeführten Digitalkameras können ALLE manuellen Nikkore (also AI/AIS und non-AI-Typen) verwendet werden. Da aber an der Kamera keine Kupplung zur mechanischen Übermittlung der am Objektiv eingestellten Blende vorhanden ist, kann (ausser an der Df) leider keine interne Belichtungsmessung (oder gar Belichtungsautomatik) erfolgen. Die Belichtung muss also geschätzt, ausprobiert oder mit einem separaten Belichtungsmesser ermittelt werden. Es können Objektive ohne AI-Kupplung („nonAI“) oder mit AI-Kupplung („AI- oder „AIS“-Objektive) verwendet werden. Weitere Details dazu hier. Weiterlesen
jetzt grösser, schöner, besser!
In den letzten zwei Wochen hat sich scheinbar nicht viel bei Nikonclassics getan. Aber hinter den Kulissen ist viel passiert. Denn Nikonclassics ist umgezogen! Berlinern sagt die Beschreibung „Tempelhof, zwischen IKEA und TÜV“ sicher etwas. Dort ist die malzfabrik, in deren Neubautrakt NEXT (Bessemerstr 22, 12103 Berlin) sich das neue Büro von Nikonclassics befindet.
Dort ist deutlich mehr Platz als im bisherigen Home-Office. Auch können Sie gerne vorbeikommen und die guten alten Kameras mal in die Hand nehmen, bevor Sie sie kaufen. Oder mal probieren, wie sich ein manuelles Objektiv an Ihrer Digitalen so macht. Bitte rufen Sie aber sicherheitshalber kurz vorher mal an, denn das Büro ist nicht immer besetzt. Ich freue mich auf Ihren Besuch! Wie Sie zu mir kommen? Schauen Sie hier.