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NEU: Nikon Df

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Nikon Df mit 60er-Jahre non-AI-Objektiven und Gentleman-Accessoires (Foto: Nikon)

Seit Wochen brodelt die Gerüchteküche; nun ist es amtlich: die neue Vollformat-Nikon heisst „Df“ und kommt im Retro-Gewand daher. Aber das ist noch nicht alles. Es ist die erste digitale Nikon, an der sowohl AI-Objektive als auch – dank ausklappbarem Blendenmitnehmer – die noch älteren non-AI-Objektive verwendet werden können! Diese sind sogar mit Offenblendmessung verwendbar, wenn man die am Objektiv eingestellte Blende auch am Wählrad der Kamera eingibt. Damit ist die Nikon Df ein echtes Universalgenie, denn AF- und AFS-Linsen können natürlich auch benutzt werden. Erhältlich ist sie nicht nur im gewohntem Digi-schwarz, sondern wie die historische Anleihe auch in schwarz-silberner Ausführung. Die Df ist zwar die bisher kompakteste Vollformat-Digi-Nikon, aber immer noch etwas schwerer als eine FM2.

die Df ist in schwarz und silber erhältlich (Foto: Nikon)

Die Nikon Df ist in schwarz und silber erhältlich (Foto: Nikon)

Dass Nikon eine hochmoderne DSLR im Stil der klassischen Analogkameras baut, ist erstaunlich. Sollte hier der Ruf nach einem Digitalrückteil für Analoge in der Konzernzentrale Gehör gefunden haben? Nun haben die Ingenieure gleich eine völlig neue Kamera konstruiert, deren Designanleihen an der Nikon FM2 aber unverkennbar sind. Auch das Innenleben der Df ist ein Konglomerat aus Altbekanntem: der Sensor von der D4, das AF-System der D610, ebenso der Monitor. Als Energiequelle dient der EN-EL14, den wir aus der D3100 kennen, als Speichermedium eine SD-Karte. Neu bzw. ganz alt sind aber die manuellen Einstellräder für Belichtungszeit, ISO und Belichtungskorrektur. Sie sind aus massivem Metall. Bei G-Objektiven wird die Blende über das Einstellrad an der Gehäusevorderseite eingegeben.

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Einstellräder aus Metall an der Kameraoberseite (Foto: Nikon)

Der Preis von knapp 3000 Euro ist dafür recht stolz, aber offenbar soll hier ein besonderes Klientel angesprochen werden. Sie wird nur im Set mit einem 50/1,8 AFS-G-Nikkor im Retro-Design erhältlich sein.

Nikonclassics meint: ob die DF wirklich ein Klassiker wird, ist fraglich. Tatsache ist aber, dass Sie für den Preis einer DF eine ganze Sammlung von echten Klassikern kaufen können. Schauen Sie selbst!

Alte Kameras als Geldanlage?

Die Weiterentwicklung von Digitalkameras schreitet immer mehr voran. Leider ist aber auch der Wertverlust einer DSLR enorm, so dass sich nach einigen Jahren der Verkauf fast nicht mehr lohnt. Dies wird sich vermutlich auch in Zukunft nicht ändern (dafür wird die Industrie sorgen) – man vergleiche nur den Wertverfall von Computern. Dieser Preisverfall ist bei guten Analogkameras aber nicht vorhanden. Wer eine mechanische, gut erhaltene Kamera erwirbt, kann sie vermutlich auch nach vielen Jahren noch zu einem ähnlichen oder sogar zu einem besseren Preis wieder verkaufen. Im folgenden Diagramm ist die Entwicklung des Neupreises der analogen Nikon F6 und der digitalen D3 gegenübergestellt.

Man kann analoge Kameras also sogar als Geldanlage betrachten. Gut erhaltene Stücke werden sicher immer einen Liebhaber finden. Aber auch Exemplare mit Patina haben durchaus ihren Reiz. Im Nikonclassics Onlineshop werden Sie sicher fündig!

Nikonclassics hat Geburtstag!

Fast hätte ich es vergessen: der Onlineshop Nikonclassics wird dieser Tage 2 Jahre alt! Was soll ich dazu noch sagen? Am besten ich lasse meine Kunden sprechen:

„Mit dem Kauf bin ich sehr zufrieden. Die bestellte Kamera entspricht dem beschriebenen Zustand und ist voll funktionsfähig. Gut finde ich, dass sich jemand diesen zwar etwas in die Tage gekommenen, aber durchaus ihre Berechtigung habenden Klassikern angenommen hat und diese aus meiner Sicht seriös und sachkompetent vertreibt. Zwischenzeitlich habe ich den Newsletter abonniert, um immer informiert zu sein über Neuzugänge.“ (Heinz-Dieter  aus Kirn)

„Hallo Herr Michalke, Ihr Nikonclassic ist die Referenz überhaupt! Die Produktfotos, Beschreibungen, Gesamteindruck. Ich verfolge Ihre Angebote seit 2 Jahren. Die Preise sind korrekt. Absolutes Vertrauen in ihre Seriösität. Große Freude über die gelieferte Korrekturlinse! Würde am liebsten noch die F3 und ein 105er kaufen. Herzlichen Dank!“

„Kaufe nun schon zum wiederholten Male bei Herrn Michalke. Vor allem die Präsentation der Waren mit den guten Produktfotos erleichtern doch schon das eine oder andere Mal die Kaufentscheidung. Man muss sich nicht nur auf z.T. zweifelhafte Zustandsbeschreibungen verlassen, sondern kann sich auch Online ganz gut ein Bild von der Ware machen. Da ist Nikonclassics anderen Anbietern immer eine Nasenlänge voraus.“ (Winfried  aus Brilon)

„Zunächst war ich skeptisch, da ich NikonClassics bisher nicht kannte. Ich wurde aber sehr positiv überrascht. Die Artikelbeschreibung A+ traf tatsächlich voll und ganz zu. Es wurden sogar 2 neue Batterien beigelegt. Jederzeit gerne wieder!!“ (Werner  aus Kerpen)

„Top Beratung, Produkt und Beschreibung passen exat zusammen (wie schon mehrfach erfahren), Hinweis auf mögliche Inkompatibilität mit der digitalen SLR: Ein Händler, bei dem einfach alles stimmt!“

„So macht das Fotografieren Spass. Tolle Objektive, schnelle und gutverpackte Lieferung und eine eventl. Rückabwicklung wird super abgewickelt. Habe mittlerweile mein drittes Objektiv gekauft und stöbere gern weiter nach tollen Objektiven. Nikonclassics kann ich wirklich gern weiterempfehlen.“ (Frank  aus Hann. Münden)

„Wenn ich bei Ihnen auf der Seite bin habe ich immer Lust was zu kaufen. Auch wenn ich gar nichts brauche. Also irgendwas machen Sie richtig gut! :-)“

„100 % korrekte Abwicklung. Bestelltes Produkt (Nikon F4)- Zustand wie neu- wurde innerhalb von 2 Tagen ausgeliefert. Eine tel.Anfrage vor Bestellung wurde total höflich und kompetent beantwortet. Zwischenzeitlich habe ich eine weitere Bestellung (Objektiv) getätigt und erhalten. Auch dieses Produkt 100% in Ordnung – neuwertig in Originalverpackung -. Fazit:100% zufrieden. Danke. Würde ich ohne jede Einschränkung jederzeit weiterempfehlen.“

„Artikel wurden excellent in Luftpolster und zusätzlich in Füllmaterial verpackt, so daß ein Transportschaden praktisch unmöglich ist. Ebenso gut war der zügige Versand und die Information per E-Mail. Gerne wieder!“

„Auch auf eine Reklamation reagierte Herr Michalke umgehend und freundlich und bot adäquaten Ersatz an.“

„Klassische Nikons lassen sich wirklich gut mit Digital verbinden … oder natürlich pur und analog nutzen! Schön das es so eine webpage gibt!“ (Martin  aus Baden)

 „…ein außergewöhnlicher Shop für Nikon-Enthusiasten. Ich kenne nichts besseres als nikonclassics – fundierte Informationen, ausgezeichnete Visualisierung und letztendlich die Produkte selbst.“

„Herr Michalke geht auf Kundenwünsche ein. Die angebotene Ware ist im versprochenen Zustand. Lieferung ging wie immer schnell und unkompliziert. Nikonclassics ist wie immer Klasse! :-)“ (Clemens  aus Dresden)

„Toller Shop mit tollen Angeboten, mit Passion gestaltet, sehr übersichtlich. Man spürt, da steckt viel Leidenschaft (und Arbeit) drin. Norbert Michalke ist sehr freundlich, überaus kompetent und bietet einen Service, wie man ihn sich nur wünschen kann. Mir hat er schon oft mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Seine monatlichen Postillen im Blog sind unbedingt lesenswert. Was soll man sagen?! – Wirklich rund herum erstklassig!“ (Gereon  aus Berlin)

„Es ist ein toller Shop! Die Objektive sind genauso wie beschrieben. Alles ist übersichtlich und die Preise fair. Der Versand schnell und die Ware sicher verpackt! Ich habe bereits weiter empfohlen.“ (Simone aus Much)

 „Everything is perfect can not be better, the description of the equipment is perfect, hope for more opportunities to do business with Nikon Classics.“ (Rolf  aus Trelleborg)

„Herr Michalke ist wirklich super. Sofortige Kontaktaufnahme auch nach 22h und dann noch in letzter Minute einen Austausch der Ware, bevor sie auf den Weg ging. Ich habe gerne knappe 300 EUR bei ihm investiert und tue das auch gerne in Zukunft wieder. Nur schade, dass ich immer nur mit einer Kamera knipsen kann“ (Marco  aus Neu-Isenburg)

 

Vielen, vielen Dank, liebe Kunden. Die vollständigen Bewertungen finden Sie hier.

 

Klassische Nikons in klassischen Filmen

Vielleicht ist es Ihnen ja auch schon mal aufgefallen: in älteren Kinofilmen treten Profifotografen fast immer mit Nikon-Kameras auf. Kein Wunder, war doch die Nikon bei Berufsfotografen zu Analogzeiten lange Zeit die erste Wahl (erst Ende der achziger Jahre gewann Canon auch im Profi-Lager Liebhaber).

David Hemmings mit Nikon F

Der wohl bekannteste Fotografen-Film ist „Blow-Up“ (1966) von Michelangelo Antonioni. Der Modefotograf Thomas (angelehnt an den Kultfotografen David Bailey) kommt dabei einem Mord auf die Spur, als er auf seinen Fotos bei starker Vergrösserung den Täter entdeckt. Er arbeitet zwar mit einer Nikon F, der Schauspieler David Hemmings handhabt die Kamera aber so linkisch, dass man ihm den Profi kaum abnimmt. Trotzdem war das natürlich eine willkommene Werbung für Nikon. Ob der Film von den Japanern gesponsert wurde, ist nicht bekannt.

Ein weitere Klassiker ist „Apocalypse Now“ von 1979. In Francis Ford Coppolas 30-Millionen-Dollar-Meisterwerk mit Martin Sheen und Marlon Brando tritt Dennis Hopper als durchgedrehter Photojournalist im Dschungel auf. Die Rolle basiert dabei auf dem Leben von Sean Flynn (Sohn von Errol). Der Kriegsfotograf und draufgängerische Schauspieler wurde 1970 von Einheiten des Vietcong entführt und tauchte nie wieder auf. Dennis Hopper hatte sich übrigens schon in den sechziger Jahren  recht erfolgreich als Fotograf betätigt.

Dennis Hopper als Nikonbehängter Kriegsfotograf in „Apocalypse Now“

Aus dem Jahr 1978 stammt der Film „Die Augen der Laura Mars“. Faye Dunaway spielt dabei in der Titelrolle eine Modefotografin, die sich auf erotische Porträts von Modellen in durchsichtigen Kleidern spezialisiert hat. Sie gerät sie in den Brennpunkt einer Serie von brutalen Morden. Die Fotografin arbeitet mit einer Nikon FM mit MD-11-Motor, einer üblichen Kombination, denn viele Profis nutzten die FM/FE-Serie als Backup-Kameras. Während der Dreharbeiten liess sich Dunaway übrigens von dem Fotografen Terry O´Neill beraten, was zu einer realistischen Darstellung beitrug.

Nikon FM in „Die Augen der Laura Mars“ mit Faye Dunaway. Auf dem Nikkor 35/2,0 ist allerdings die falsche Sonnenblende.

In den sechziger Jahren angesiedelt ist die Handlung des Melodrams „Die Brücken am Fluss“(1995). Clint Eastwood verkörpert darin einen Fotografen des National Geographic, den ein Auftrag in eine abgelegene Gegend von Iowa verschlägt. Dort trifft er auf die Farmersfrau Francesca (Meryl Streep), mit der er eine Romanze beginnt. Im Film arbeitet Eastwood mit der damals verbreiteten Nikon F mit einem F36-Motor, was ihn aber nicht davon abhält, den Film manuell zu transportieren….

Clint Eastwood als Fotograf und Herzensbrecher in „Die Brücken am Fluss“

Ein weiteres Beispiel für den Einsatz von Nikons in Hollywood-Filmen ist die eher mittelmässige Filmbiografie „Gorillas im Nebel“ von 1988. Sigourney Weaver spielt darin die Biologin Diane Fossey, die in Afrika eine Berggorillapopulation studiert. Die faszinierenden Tiere lassen sie nicht mehr los, und so kämpft sie gegen die drohende Ausrottung der Tiere durch Wilderer. Obwohl ein National Geographic Fotojournalist, Fosseys Liebhaber Bob Campbell (Bryan Brown) viel Zeit damit verbringt, Fotos zu machen die wir nie zu sehen bekommen, ist Fossey ist diejenige, die überzeugender mit ihrer treuen Nikon F hantiert.

„Gorillas im Nebel“ mit Sigourney Weaver als Dian Fossey

Als Kriegsfotograf tritt Nick Nolte in „Under Fire“ auf, einem politischen Thriller über Journalisten im Nicaragua des Bürgerkriegsjahres 1979. Die Handlung folgt dem Star-Fotoreporter Russell Price aus dem afrikanischen Dschungel in das Krisengebiet in Mittelamerika. Dort findet er sich in der Gesellschaft der üblichen Reporter-Kollegen wieder. Allmählich gerät er in eine Dreiecksbeziehung mit Claire (Joanna Cassidy) und Alex Grazier (Gene Hackman), der nur darauf wartet, ein Angebot als Nachrichten-Moderator zu bekommen. Price hat man unterdessen eine brisanten Auftrag erteilt: Er soll einen unbekannten Anführer der Rebellen fotografieren.

Nick Nolte in „Under Fire“

Reales Vorbild für die Figur des Russel Price war Matthew Naythons, während des Bürgerkrieges Fotoreporter in Nicaragua. Er fungierte als Berater bei den Dreharbeiten. Nick Nolte konnte deshalb auch wirklich mit den Geräten umgehen, Filme im Laufen wechseln und war ständig von einer Nikon FTN, einer motorisierten F2 und einer Leica begleitet, wobei letztere mit Weitwinkel nicht wirklich zum Einsatz kommt. Die wichtigsten Aufnahmen schiessŸt er mit der F2 und einem 4,5/300mm, als er die Exekution seines Kollegen durch die regulären Soldaten dokumentiert.

Eine Rarität ist übrigens in dem Drama „Seite an Seite“ zu sehen. In der Produktion aus dem Jahr 1998 ist neben Susan Sarandon und Ed Harris auch Julia Roberts zu sehen, die eine erfolgreiche Fotografin spielt. Das interessante ist, das Julia Roberts mit einer Nikon E3 zu sehen ist, dem klobigen Unikums aus der Frühgeschichte der Nikon-Digitalkameras. Mit dieser 1,4 Megapixel(!)-Kamera werden im Film sogar Werbefotos für Plakatwände gemacht!

Nikon E3 mit Julia Roberts (1998)

Der erste Film, in dem Nikons als Requisiten Verwendung fanden ist angeblich „Zwischenfall im Atlantik“ von 1965. Sidney Poitier verkörpert darin den lässigen Jounalisten Munceford, der über die Jagd auf sowjetische U-Boote berichten soll. Auf dem amerikanischen Zerstörer „USS Bedford“ gerät er dabei in turbulente Ereignisse…

Sidney Poitier als Fotoreporter mit einer Nikon F

Aber auch in vielen neueren Filmen (zum Beispiel „Spiderman 3″oder“Supermans Rückkehr“) tauchen Nikons als Requisite auf.

Die oben erwähnten Kameras bekommen Sie je nach Verfügbarkeit immer noch im Nikonclassics Onlineshop!

Quellen:
  • chrislawrence.es/blog/2012/07/11/top-10-appearances-of-nikon-cameras-in-the-movies/
  • www.antarktis-arktis.de/Kameras%20und%20Filme.htm 
  • tcm.com/this-month/article.html?id=276063%7C17731
  • en.wikipedia.org/wiki/Main_Page
  • und andere

 

Mit der Digi so entspannt wie früher fotografieren?

Im Laufe der letzten Jahrzehnte sind Kameras immer schlauer geworden. Nicht nur dass sie selbsttätig fokussieren und die Blende-Zeit-Kombination bestimmen, sie denken auch mit:  sie entscheiden, ob geblitzt wird oder nicht; erkennen, dass ein Portrait gemacht wird und können oft sogar automatisch auslösen wenn gelächelt wird.

Leider sind die Kameras aber dadurch auch immer komplizierter geworden, denn alle diese Funktionen und Parameter müssen auch eingestellt werden. Wenn man sich den Umfang der Bedienungsanleitungen der Nikon Profireihe mal ansieht, fällt auf, dass im Laufe der Jahre aus einem 30-Seiten-Heftchen (Nikon F, 1959) ein 458-Seiten-Wälzer geworden ist (Nikon D4).

 

 

 

 

 

 

 

Eigentlich klar, denn bei der guten alten Nikon F gab es im Wesentlichen nur drei Einstellungen: Blende, Belichtungszeit, Entfernung! Das alles ist schnell erklärt, ein gewisses Grundwissen vorausgesetzt. Ab der F4 kamen Programmautomatik und die Autofokus-Funktionen dazu. Bei der modernen Digicam sind es dutzende von Menü- und Untermenüpunkten, die beachtet werden wollen. Eine fast unüberschaubare Funktionsvielfalt macht das Studium der Anleitung und auch die Vorbereitung einer Aufnahme zu einer langwierigen Angelegenheit.

Bedienunganleitungen 1973 und heute

 

Natürlich kann man das alles sein lassen und ein Motivprogramm an der Kamera einstellen. Wer komplett die Kontrolle über das Bildergebnis verlieren will kann das gerne tun, muss sich dann aber „Knipser“ nennen lassen. Mit ernsthafter Fotografie hat das nämlich nichts zu tun.

Aber es gibt eine Lösung. Denn auch Digitalfotografie kann ganz einfach sein: Nämlich so wie früher, mit der Einstellung weniger Parameter. Vielen Fotografierenden ist nämlich nicht bewusst, dass bei einer Verwendung des Rohdatenformates NEF die meisten Bildeinstellungen irrelevant sind. Sie können nämlich ebenso gut bei der späteren Rohdatenkonvertierung justiert werden. Das betrifft Einstellungen wie Weissabgleich, Kontrast, Farbsättigung, D-Lighting, Schärfung und so weiter. Alle diese Einstellungen können dann später in Ruhe am Rechner vorgenommen werden (äquivalent zur früheren Dunkelkammer). Dabei bleibt das „Negativ“, also die Original NEF-Datei immer erhalten; alle Anwendungen wirken sich nur auf das dann daraus erzeugte JPG oder TIFF aus. Eine schöne Sache, die das Fotografieren deutlich stressfreier macht.

Aber macht es die Bedienung der Kamera wirklich leichter? Njein. Es gibt immer noch einen Haufen Dinge zu beachten und einzustellen. Von den Belichtungsmodi mal abgesehen gibt es meist mehrere Möglichkeiten, den Autofokus zu kontrollieren. Da gibt es die Menüpunkte „Dynamisches AF-Messfeld“, „Schärfenachverfolgung mit Lock-On“, „Auslösepriorität bei AF-C“ und vieles mehr.

1968er Nikkor-S 50/1,4 (auf AI umgebaut) an einer D3

Die Lösung ist: nehmen Sie ein manuelles Objektiv und bestimmen Sie selbst ganz in Ruhe, wo die Schärfe liegen soll. Stellen Sie die Kamera auf das NEF-Datenformat. Wählen Sie eine passende „Film“-Empfindlichkeit.  Nun brauchen Sie nur noch Blende und Zeit einstellen, scharfstellen und auslösen. Oder Sie arbeiten mit Zeitautomatik und überlassen der Kamera die richtige Belichtung. Und wenn Sie statt eines Zoom eine Festbrennweite verwenden, haben Sie noch weniger einzustellen und können Sich noch mehr auf das eigentliche Bild konzentrieren. Voilá: Fotografieren wie vor 50 Jahren! Nein, sogar noch entspannter: Sie können nämlich bei Bedarf auf dem Monitor auch gleich nachsehen, ob die Belichtung wirklich stimmt…

Welche manuellen Objektive an Ihre Digi passen, lesen Sie hier. Und in meinem Onlineshop können Sie sie auch kaufen. Viele sind übrigens überraschend preiswert!

Retrotrend spitzt sich zu: Zustand „C“ kommt wieder in Mode!

Verkehrte Welt: während Sammler heutzutage für alte Kameras im Zustand „A+“ oder „mint“ viel Geld ausgeben, werden neue Kameras mittlerweile damit beworben, dass sie so schön altern! So gesehen bei der Werbung für die neue Pentax MX-1, die auf der Pentax-Website folgendermassen angepriesen wird:

Wahnsinn: ein Kamerahersteller wirbt damit, dass nach einer Weile der Lack abgeht, und nennt das dann „schöne Patina“! Ich weiss auch nicht genau, was ein Drehrad mit Einstellungen wie „AUTO PICT“ oder „HDR“ mit klassischem Design zu tun hat, Fakt ist aber: endlich wieder eine Kamera, bei der irgendwann das Messing durchkommt. So wie bei alten schwarzen Nikons.

Das erinnert mich irgendwie an die achziger Jahre. Damals war ich grade mit meiner Fotografenausbildung fertiggeworden, und als Nachwuchsfotograf wollte man natürlich zwischen den „alten Hasen“ nicht gleich als Neuling auffallen. Aber die neue Kamera glänzte noch so „amateurmässig“, wie peinlich. Was machten also die jungen Fotografen? Sie bearbeiteten ihre nagelneuen Nikons an den Kanten mit Schmirgelpapier! So kam das Messinggehäuse schön durch – ein paar kleine Beulen konnten auch nicht schaden – und schon war man ein taffer Fotoreporter… Sogar Nikon selbst warb übrigens damals mit sehr ramponierten Kameras – siehe diese Anzeige aus den späten 80ern:

 

 

Was sagt uns das? Klassische Kameras altern nicht, sie werden mit jedem Kratzer interessanter! Dazu passt eigentlich, was die grossartige französische Schauspielerin Jeanne Moreau gesagt hat: „Alternde Menschen sind wie Museen: Nicht auf die Fassade kommt es an, sondern auf die Schätze im Innern.
“ Trifft das nicht auch auf alte Kameras zu???

In meinem shop finden Sie Kameras im Zustand „C“ nur selten. Ich liefere aber bei besser erhaltenen Nikons auf Wunsch einen Bogen Schmirgelpapier gratis dazu ;-)…

Digitalrückteil für analoge Nikons?

So könnte sie aussehen, die Digitalrückwand für die FE-2 (Fotomontage!)

So könnte sie aussehen, die Digitalrückwand für die FE-2 (Fotomontage!)

Seit einigen Wochen kursieren im Internet heftige Gerüchte, Nikon arbeite an einem Digitalrückteil für die analogen Kameras wie F3 und FM2. Konstruktionszeichnungen tauchen auf. Was steckt dahinter?

Fakt ist, dass Nikon wohl Patente zu diesem Thema angemeldet hat. Auf mehreren Skizzen, die von Nikon veröffentlicht wurden, wird genau beschrieben, wie das patentierte Digitalrückteil sich in das analoge Gehäuse einfügt. Der Platz, der früher von der Filmrolle eingenommen wurde, soll hier zum Beispiel von dem zusätzlichen Akku und der benötigten Elektronik genutzt werden. Durch den einfachen Austausch der Rückwand soll ein problemloser und schneller Wechsel zwischen digital und analog möglich sein. Gegenstand des Patentes ist wohl hauptsächlich eine Stellschraube zur Feinjustierung des Sensors.

Ganz so weit hergeholt ist die Idee ja nun nicht. Wenn man bedenkt, dass 1991 die erste kommerzielle DSLR, die Kodak DCS 100 mit 1,3 Megapixel, eine umgerüstete Nikon F3 war, deren Elektronik damals allerdings noch Aktenkoffergrösse erreichte. Einen anderen Weg gingen die Leute von Silikon Film Technologies, die zehn Jahre später einen Sensor erfanden, der wie eine Filmpatrone in die Kamera eingelegt werden sollte. Leider wird es wohl niemals dieses „Electronic Film System“ geben, denn das Projekt verschwand in der Versenkung, ohne das jemals ein fertiges Produkt präsentiert wurde. Weiter kam da schon Leica mit dem Digital-Modul R für die Leica R8 und R9. Dieses konnte gegen die Rückwand der (Film-) Kamera ausgetauscht werden und machte sie zur DSLR. Die Produktion wurde aber 2007 nach nur zwei Jahren eingestellt, es war wohl doch zu teuer.

Aber auch für die mechanischen Hasselblads gibt es ja Digitalrückteile. Wieso sollte es nicht möglich sein, eine digitale Rückwand für die Nikon FM2 oder F3 zu entwickeln? Schliesslich gibt es ja bei diesen Modellen (wie auch bei der FE2, der FM3a und späteren Bodies) sogar Steuerkontakte zur Synchronisierung der Datenrückwände. Diese könnten doch auch als elektrisches Bindeglied zwischen dem Kameraverschluss und dem Digitalrückteil verwendet werden. In einer Vision wurden diese Ideen schon realisiert, sehen Sie mal hier!

Ob es das wirklich bald geben wird? Wer würde nicht gerne seine alte FM2 entstauben und zur Digicam umrüsten? Eins ist sicher: die Nikon-Klassiker dürften dann  gefragter sein als je zuvor. Warten wir´s ab…

Neu: Downloads bei Nikonclassics

Im neuen Downloadbereich von Nikonclassics findet man jetzt alles, was das Herz des interessierten Nikonfreundes begehrt: Bedienungsanleitungen und Prospekte von analogen Nikons, Systemübersichten und Zubehörkataloge aus alten Zeiten. Da macht es wieder richtig Spass, drin zu schmökern. Beim Stöbern in alten Katalogen fühlt man sich fast wie auf einer Zeitreise.

Raritäten wie ein Verkaufsprospekt der alten Nikon F oder ein Manual der seltenen F3AF sind natürlich besonders interessant. Aber auch eine Bedienungsanleitung für eine ganz normale FM2 und andere Klassiker ist im Sortiment. Für Tips, Ergänzungen oder Anregungen bin ich natürlich wie immer dankbar.

Das alles ist selbstverständlich kostenlos und findet sich hier: http:///info/Nikons-analoge-Kameras.html

 

Dias und Negative digitalisieren

Wer noch Dias und Negative aus analogen Zeiten hat (oder gar jetzt analog fotografiert) wird wahrscheinlich irgendwann vor der Aufgabe stehen, diese Schätze zur Weiterverarbeitung zu digitalisieren. Traditionell übernimmt diese Aufgabe ein guter Filmscanner wie z.B der Nikon Super Coolscan LS-5000. Leider hat Nikon den Support für die Scan-Software für MacOS X 10.5 und Windows Vista 64 eingestellt. Dennoch steigen die Preise für diese alten Geräte auf dem Gebrauchtmarkt, für einen 4000dpi-Filmscanner muss man inzwischen fast 1.000,– Euro hinlegen. Die billigen USB-Diascannner mit CMOS-Sensor bieten nur eine dürftige Qualität, auch Flachbettscanner mit Durchlichtaufsatz sind keine qualitativ gute Lösung.

Es hat sich aber auch inzwischen herumgesprochen, dass es noch eine weitere Möglichkeit gibt: Reproduktion mit der Digitalen Spiegelreflexkamera. Dabei sind jedoch einige Dinge zu beachten.

Zunächst ein Vergleich der erzielbaren Bildqualität, die ich am Beispiel meines meistgedruckten (zum Beispiel hier) Bildes zeige.

Brandenburger Tor, 10.11.1989

Die 1:1-Ausschnitte sehen so aus:

Das erste Bild ist der Ausschnitt aus einem Scan mit dem Nikon Super Coolscan V LS-50 ED mit 4000 dpi. Die Dateigrösse beträgt umgerechnet ca. 20 Megapixel. Das Filmkorn des damals verwendeten Kodak Ektachrome 100 Professional EPN ist deutlich zu erkennen.

 

Nun dagegen das Repro desselben Dias, das mittels einer Nikon D3 und dem Micro-Nikkor 60/2,8 AF erzeugt wurde. Die Dateigrösse ist zwar geringer, trotzdem kann man hier von einer ebenso guten Qualität wie beim Filmscan reden. Der Detailreichtum des Dias wird vollständig wiedergegeben. Das Filmkorn im Himmel tritt etwas deutlicher hervor als beim Scan, könnte aber im Zuge einer sorgfältigen Nachbearbeitung noch vermindert werden. Mit einer D4, D600 oder D800 kann natürlich noch eine höhere Auflösung erzielt werden.

In Anbetracht der erheblichen Zeitersparnis ist bei grösseren Diamengen die Methode des Reproduzierens sogar dem Scannen vorzuziehen. Zu berücksichtigen ist nämlich auch die lange Zeit, die ein Filmscanner braucht. Mein Nikon Coolscan brauchte zum Einziehen, Fokussieren und Scannen mehrere Minuten pro Dia. Die Repromethode geht da deutlich schneller, pro Dia werden nur einige Sekunden benötigt. Zudem lassen sich die Dateien im gewohnten RAW-Workflow weiterverarbeiten ohne dass man sich erst mit dem Scanprogramm beschäftigen muss.

Was ist nun bei dieser Methode zu beachten?

Die Kamera schliesst man am besten mittels USB-Kabel direkt an den Rechner an. So kann man mittels tethered shooting die Dateien gleich am grossen Bildschirm beurteilen und direkt in den richtigen Ordner speichern. Das geht am Mac sehr gut mit dem kostenlosen Programm Sofortbild, funktioniert aber auch z.B. mit Lightroom.

Für gute Ergebnisse ganz wichtig ist das verwendete Objektiv. Als völlig ungeeignet erweist sich ein Normalobjektiv wie das Nikkor 50/1,4 in Verbindung mit Zwischenringen. Diese Objektive zeigen bei grösseren Abbildungsmassstäben am Rand erhebliche Bildfehler (oberes Bild, 1:1 Ausschnitt). Versuche mit Nahlinsen dürften ähnliche Ergebnisse liefern. Sehr gut funktioniert die Sache dagegen mit einem Makro-Objektiv. Links derselbe Ausschnitt mit dem Mikro-Nikkor 55/2,8 AiS. Die Micro-Nikkore bieten speziell im Nahbereich ein bis in die Ecken scharfes und verzeichnungsfreies Bild. Ein Autofokusobjektiv wie das Micro-Nikkor 60/2,8 AF beschleunigt das ganze natürlich noch etwas, da das manuelle Scharfstellen entfällt.

Ein weiteres Problem ist die Fixierung des Dias. Meine ersten Versuche machte ich, indem ich die Kamera mit Mikro-Nikkor an die Kurbelsäule meines ausgedienten Durst Vergrösserungsgerätes schraubte. Darunter stand ein Leuchttisch, auf dem ich eine aus Lego(!) gebaute Diahalterung festgeklebt hatte. Das funktionierte ganz gut. Allerdings musste ich, um Umschärfe durch Vibrationen  zu vermeiden, die Kamera mit Spiegelvorauslösung und Auslösekabel betreiben.

Deutlich bequemer geht es mit dem speziellen Diakopieradapter ES-1 von Nikon, das einfach auf das Objektiv geschraubt wird. Das Ganze bildet dann eine recht stabile Einheit, so dass Vibrationen kein Problem mehr sind. Bei Objektiven mit 52mm Filtergewinde geht das problemlos. Da das 60/2,8 AF ein Filtergewinde von 62mm hat, benötigt man hierfür noch einen Adapterring wie den Nikon BR-5. Die Autofokusobjektive 60/2,8 AF,  60/2,8G AF-S und auch das seltenere 55/2,8 AF schaffen beide von Hause aus 1:1, wogegen für das manuelle 55/2,8 AiS und das 55/3,5 Ai zusätzlich ein Zwischenring PK-13 benötigt wird, um den Abbildungsmassstab 1:1 zu erreichen. Bei Kameras ohne Ai-Kupplung tut es aber auch der  ältere und günstigere Zwischenring M2.

Übrigens gibt es bei Nikons mit DX-Sensor ein kleines Problem. Hier reicht die Auszugslänge des ES-1 in Verbindung mit einem manuellen 55mm-Nikkor oder dem 60/2,8 AF leider nicht für eine volle Abbildung der Diagrösse. Zwischen Objektiv und Diakopieradapter fehlen hier ca. 2 cm Distanz. Man könnte aber zum Beispiel vier Filter zwischenschrauben, aus denen man die Gläser entfernt hat. Mit dem neuen AF-S Micro-Nikkor 40/2,8G DX und dem AF-S Micro Nikkor 60/2,8G sollte es hingegen problemlos funktionieren.

Beleuchtet wird am besten, indem die Kamera auf eine weisse Wand gerichtet wird. Dabei kann durchaus aus freier Hand gearbeitet werden, Belichtungszeiten von mehreren Sekunden sind durch die kompakte Einheit kein Problem. Eine gute Möglichkeit ist aber auch ein an der Kamera aufgesteckter Blitz, der die weisse Fläche erhellt. Der Weissabgleich erfolgt praktischer Weise bei der Bearbeitung der RAW-Dateien.

Zur Digitalisierung von Negativen oder Diastreifen ist der ES-1 eigentlich nicht gedacht. Ich habe den Filmstreifenhalter Nikon  FH-2 genommen, der aus der Coolscan-Serie stammt, und damit funktioniert es ganz gut. Die Negative werden dann in der Bildbearbeitung zu Positiven.

Es stellt sich noch die Frage, mit welcher Blendeneinstellung am besten gearbeitet wird. Da die Schärfentiefe im Nahbereich sehr gering ist, andererseits aber Unschärfen durch gewölbte Dias oder ungenaue Einstellung vermieden werden soll, ist die Versuchung naheliegend, die Blende vollständig zu schliessen. Leider macht sich dann aber wiederum Beugungsunschärfe unangenehm bemerkbar. Ich habe festgestellt, dass die beste Schärfentiefe ohne sichtbare Beugungsunschärfe bei einer Abblendung um 3 Stufen zu erreichen ist. Das wäre bei dem manuellen 55/2,8 also Blende 8. Bei den AF-Nikkoren wird die effektive Blendenverkleinerung durch die Auszugsverlängerung bereits in der Blendenangabe an der Kamera berücksichtigt, so dass hier die optimale Einstellung Blende 13 ist. Falls ein Dia sich sehr stark wölben sollte und dadurch der Rand trotzdem noch unscharf wird, kann man mehrere Belichtungen mit unterschiedlichen Fokuseinstellungen machen und diese nachher zusammenmontieren.

Fazit: Das Abfotografieren von Dias mittels Diakopieradapter und Makroobjektiv ist eine gute und schnelle Alternative zum Scanner. Allerdings dürfte ein sehr guter Filmscanner aus hochaufgelösten SW-Negativen oder Kodachrome 25-Dias noch etwas mehr an Schärfe herausholen.

Wenn Sie jetzt auf den Geschmack gekommen sind: in meinem Onlineshop finden Sie Makro-Objektive, Zwischenringe und Adapter!