Wer eine professionelle Nikon DSLR mit Vollformatsensor wie die D800 erwirbt, könnte über einen Hinweis im Handbuch stolpern, der auf eine eingeschränkte Objektivauswahl hinweist. Denn laut Handbuch kommen für die maximale Schärfe bei Fotos nur einige, ausgewählte Linsen in Frage und Nikon listet hier nur die neuesten AF-S-Objektive auf. Haben ältere Objektive bei Vollformat-Kameras wie der D800 ausgedient? Weiterlesen
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Vergleichstest 300mm-Objektive
Neulich brauchte ich für einen Auftrag ein 300mm-Objektiv, und ich fragte mich, ob wohl ein neueres Zoom oder eine ältere Festbrennweite bessere Ergebnisse bringen würde. Um auch meinen Kunden diese Frage zu erleichtern, habe ich mal ein paar Linsen verglichen. Die 2,8er Profilinsen habe ich mal aussen vor gelassen, die sind von Gewicht und Größe her, aber vor allem preislich eine ganz andere Liga. Weiterlesen
Was taugen die frühen AF-Zooms?
Seit 1959 baut Nikon Zoom-Objektive. Seitdem stellt sich die Frage, ob man beim Ausbau seiner Fotoausrüstung lieber auf Zooms als auf Festbrennweiten setzen sollte. Eine Frage, die nicht so einfach zu beantworten ist. Zuerst sollte man sich mal fragen, für welchen Einsatzzweck die Linse dienen sollte. Soll die Ausrüstung klein und leicht sein? Oder braucht man hochlichtstarke Objektive für schlechte Lichtbedingungen oder schönes Bokeh? Steht schnelles Arbeiten im Vordergrund? Wie sieht das Budget aus? Weiterlesen
der Zoom-Geheimtip….
Ich muss jetzt mal was über dieses wunderbare Objektiv schreiben, denn leider ist das 35-105/3,5-4,5 AIS etwas in Vergessenheit geraten. Dabei ist es eine süsse kleine Traumlinse: Schöner Brennweitenbereich, überraschend gute Leistung, perfekte Verarbeitung. Und schon für relativ wenig Geld zu haben (z. B. hier). Das klassische manuelle Schiebezoom mit Makrobereich bis 1:4 wurde von 1983 bis 2005 gebaut, die AF-Version von 1986 bis 2001. Das Foto-Magazin schrieb in einem Vergleichstest: „Es ist fraglos das beste Objektiv dieser Testreihe, Schärfe und Brillanz sind bei allen Blendenöffnungen untadelig, ein Objektiv, das seinen Preis wert ist.“
Das erste, was auffällt, wenn man dieses kompakte Objektiv in die Hand nimmt, ist, dass es angenehm schwer in der Hand liegt. Ganz anders als die heutigen Plastik-Zooms, die eher an ein yps-Gimmick erinnern, ist es nämlich komplett aus Metall gefertigt. Die Entfernungs- und Zoomeinstellung geht bei einem gut erhaltenen Exemplar traumhaft satt und seidig. Mit 510 Gramm ist es etwas schwerer als das 105/2,5 AIS. Weiterlesen
Warum Manuelle Festbrennweiten?
Der Einsatz von klassischen manuellen Objektiven an modernen DSLRs ist seit einiger Zeit ein Geheimtip unter Künstlern und Anhängern der Fine Art Photografie. Viele dieser Objektive stammen aus einer Zeit, in der Autofokus noch unbekannt war. Objektive wurden damals auch nicht in großen Fabriken in Malaysia oder China als Massenware fabriziert sondern eher in Manufakturen in Japan, Deutschland oder anderen hochindustrialisierten Ländern mit entsprechenden Qualitätsstandards gefertigt. Und das sieht und spürt man. Jeder, der schon einmal den seidenweichen Lauf des Fokusrings eines alten Nikkors bewegt hat, weiß wovon ich rede. Das Gehäuse ist in der Regel aus Metall gefertigt, die Linsen aus Glas.
Aber warum ist es eigentlich sinnvoll, alte manuelle Objektive an modernen Digitalkameras einzusetzen? Dafür gibt es gute Gründe:
Das langsame, bedachte und kreative Bildgestalten benötigt keine Plastik-„Superzooms“, sondern solide und leistungsstarke Festbrennweiten. Der weiche und präzise Lauf des Entfernungseinstellringes eines manuellen Objektives ermöglicht eine bewusste Entscheidung für eine bildgestaltende Schärfenebene.
Durch die unübertroffene mechanische Qualität vieler alter Nikkore wird Digitalfotografie zum haptischen Erlebnis, das an die Zeiten der mechanischen Kameras erinnert (mehr dazu lesen sie hier).
Zudem bieten die alten Festbrennweiten meist eine deutlich bessere Abbildungsleistung als billige Zooms. Warum das so ist? Überlegen Sie mal, wieviel mechanische Teile ein Autofokus(!)zoom(!)objektiv mit VR-Bildstabilisierung(!!!) wohl hat. Alle diese Teile, viele davon aus Kunststoff, haben gewisse Fertigungstoleranzen, die sich mitunter multiplizieren. Kein Wunder, dass da nach einiger Zeit öfter mal was wackelig wird. Bei einer manuellen Festbrennweite gibt es das alles nicht, denn da ist die Mechanik sehr überschaubar. Und meist wie „aus dem vollen gefräst“. Weiterlesen
Vergleichstest 50mm-Objektive
Nach langer Zeit mal wieder ein Vergleichstest verschiedener Nikon-Objektive. Diesmal sollen es die sogenanten „Normal“-Brennweiten sein. Schon vor einigen Monaten hatte ich damit angefangen, musste aber bei der Auswertung der Bilder feststellen, dass ich einige Fokuseinstellungen nicht genau genug vorgenommen hatte. Die elektronische Scharfstellhilfe im Sucher der D3 ist nämlich bei so lichtstarken manuellen Objektiven nicht immer genau genug, weil ein etwas zu grosser Bereich als scharf angezeigt wird (die Schnittbildsucher der alten Analogen sind da viel besser!). Diesmal habe ich deshalb einen etwas anderen Versuchsaufbau gewählt, um mittels Liveview und tethered shooting das Sucherbild vergrössert auf dem grossen Computermonitor zu sehen. Dort kann die Fokuseinstellung genauer beurteilt werden.
Zum Test stehen die folgenden Objektive:
Der Klassiker: Nikkor 50/1,4 AI, gebaut von 1977 bis 1984, in den letzten Jahren auch noch als AIS-Version. Ein siebenlinsiger Gauss-Typ mit Mehrschichtvergütung. Im November 1984 erschien ein optisch weiter verbessertes 1,4/50 AIS mit einem sehr kurzem Scharfstellweg zwischen unendlich und 45cm. Beide Versionen werden getestet. Dieses Objektiv wurde in grosser Stückzahl gebaut (AI und AIS fast 1,7 Million!!) und ist daher weit verbreitet. Weiterlesen
Welche Sonnenblende zu welchem Objektiv?
Jeder Fotograf weiss es: direkter Lichteinfall auf die Frontlinse des Objektives sollte unbedingt vermieden werden. Die Bilder werden durch Lichtstreuung und -Reflexion flau oder bekommen gar Blendenflecke. Abhilfe schafft hier eine an die Brennweite angepasste Sonnenblende (auch „Streulichtblende“ oder aber fälschlich „Gegenlichtblende“ genannt). Welche aber ist die richtige?
Der Fotohandel biete zwar eine breite Palette an universellen Modellen an, eine
optimale Wirkung ist aber nur bei genauer Anpassung gegeben. Auf die jeweiligen Objektive genau zugeschnitten sind die zahlreichen Sonnenblenden, die Nikon anbietet. Grade bei älteren Objektiven ist es aber oft schwer herauszufinden, welche jetzt genau die richtige ist.
Zunächst wird bei den Nikon Typenbezeichnungen unterschieden, welche Bauart die Sonnenblende hat: Weiterlesen
Die Nikon FE2 (1983-88)
Von allen Kameras der Nikon FM/FE-Serie ist mir die FE2 am liebsten. Sie bietet fast alles, was die FM3a hat, ist aber wesentlich günstiger. Das elegante klassische Gehäuse beinhaltet eine damals sehr moderne Elektronik und einen superschnellen Verschluss mit Lamellen aus Titanfolie. Nikon schrieb damals stolz: „Hier sehen Sie die schnellste automatische einäugige Kleinbild-Spiegelreflex der Welt: die Nikon FE2“.
Meine erste FE2 kaufte ich mir 1984 für sage und schreibe 815,– DM. Als junger Fotograf hatte mich meine bisherige Minolta einmal bei einem wichtigen Termin verlassen, als die Batterien leer waren. Nun stieg ich also auf Nikon um, denn mit der FE2 hätte ich immerhin noch die mechanische Verschlusszeit gehabt (allerdings habe ich seitdem IMMER Ersatzbatterien dabei…). Auch wird die Batterie bei der FE2 nicht unabsichtlich beansprucht, denn der angelegte Schnellschalthebel schaltet gleichzeitig die Kamera aus.
Sehr gut gefällt mir auch das Sucherbild, denn man hat in der FE2 eine komplette Belichtungszeitenskala zur Verfügung. Bei Verwendung der Zeitautomatik wird hier die von der Kamera gewählte Belichtungszeit angezeigt. Möchte man aber die Belichtung lieber manuell einstellen, kann man genau sehen, wie stark die eingestellte Belichtungszeit von der gemessenen Zeit abweicht. Für Automatikverächter ein wichtiges Hilfsmittel beim manuellen Belichten und meiner Meinung nach viel übersichtlicher als die spartanischen drei Leuchtdioden der FM und FM2 oder die kleine +/- LCD-Anzeige der F3. Die Messung der FE2 ist mittenbetont. Die längste Verschlusszeit sind übrigens volle acht Sekunden, wogegen beim Nachfolger FM3a schon bei einer Sekunde Schluss ist.
Der superschnelle Verschluss gehörte wie gesagt zu den Hauptverkaufsargumenten der FE2, und das mit Recht. Schliessslich war damals die 1/60 Standard für die Synchronzeit; kürzere Zeiten waren nur mit Zentralverschluss (z.B. bei der Hasselblad) möglich. Nun konnte man mit der 1/250 draussen aufhellblitzen (sogar mit TTL-Belichtung), und benötigte dank weiter geöffneter Blende weniger Blitzpower. Die 1/4000 habe ich allerdings nie gebraucht, sie ist wohl eher etwas für Sportfotografen – oder Spezialisten, die bei heller Sonne mit hochempfindlichem Film arbeiten.
Die FE2 braucht Batteriestrom zum Arbeiten (ausser man beschränkt sich auf 1/250 und B). Diesen liefert eine 2L44-Lithiumbatterie oder aber zwei Knopfzellen S76 (Silberoxid) oder A76 (Alkaline). Diese Batterien sind übrigens heute noch problemlos erhältlich und halten oft mehrere Jahre. Dass die Batterie langsam dem Ende entgegensieht erkennt man daran, dass sich der Belichtungsmesser sofort nach dem Loslassen des Auslösers abschaltet. Bei frischer Batterie bleibt er noch ein paar Sekunden lang an.
Die weiteren Verbesserungen gegenüber dem Vorgängermodell Nikon FE sind – neben dem schon erwähnten neuen Verschluss – eine hellere Einstellscheibe sowie eine sanftere Spiegelmechanik. Ausserdem hat die Nikon FE2 jetzt auch eine TTL-Blitzsteuerung an Bord, wirksam im Bereich von ISO 25 bis 400. Wird dieser Bereich unter- oder überschritten, warnt die Nikon FE2 durch die blinkende Bereitschaftsanzeige. Bei versehentlichem Einstellen einer kürzeren Verschlußzeit als 1/250 Sek. regelt die Elektronik automatisch auf 1/250 Sek. herunter. Vorteilhaft für das Aufhellblitzen am Tage ist die Tatsache, daß trotz angesetztem Blitzgerät die Belichtungsmessung aktiv bleibt, um eine optimale Anpassung zwischen Blitz- und Dauerlicht zu ermöglichen.
Einen Nachteil gegenüber dem Vorgänger FE hat die FE2 jedoch: Bei der FE2 wurde die Umlegbarkeit des Blendenmitnehmers weggelassen; die alten non-AI-Nikkore mit Blendenmitnehmer sind trotz unverändertem Bajonett nicht mehr ansetzbar. Ein Manko, dass sich allerdings verschmerzen lässt, denn auch bei der FE war ja mit non-AI-Nikkoren ohnehin nur Gebrauchsblendenmessung möglich.
Interessant ist übrigens, dass die Nachfolgerin der Nikon FE als Nikon FE2 nach dem Willen Nikons eigentlich die Nikon FA werden sollte. Deren Entwicklung dauerte allerdings länger als erwartet, weil sich die Entwicklung der Mehrfeld-Innenmessung dieser technisch wirklich wichtigen neuen Kamera verzögerte, sodass sie erst im September 1983 in kleinen Stückzahlen auf dem Markt erschien. Um jedoch die FE durch ein neues Modell ersetzen zu können, entschloss sich Nikon, sozusagen eine vereinfachte FA als Nikon FE2 zu bauen.
Als die Produktion der Nikon FE2 1988 eingestellt wurde, ging ein Aufschrei durch die Nikon Fan-Gemeinde, und die Preise für eine gebrauchte Nikon FE2 schossen nach oben, teilweise über den Neupreis. Gehörte sie doch noch zu der immer kleiner werdenden Gruppe der klassischen Spiegelreflexkameras ohne eingebauten Motor, Multiprogramme und Autofokus.
Eine Übersicht über alle Kameras der FE/FM-Serie finden Sie hier.
Technische Daten:
- Produktionszeitraum: 1983-88
- Verschluss: Titanlamellen
- Verschlussteuerung: quarzgesteuert
- Verschlussablauf: vertikal
- Verschlusszeiten: 1/4000 – 8 s, X, B
- Synchronzeit: 1/250 s
- Messmethode: 60/40%
- Messbereich: EV +1 bis +18
- Messzellen: SPD
- ISO-Einstellungsbereich: 12-4000
- Wechselsucher: nein
- Einstellscheibe: wechselbar
- Sucheranzeigen: Belichtungsmesser, Verschlusszeit, Blende, Blitzbereitschaft
- Sucher-Bildfeld: 93%
- Abmessungen: 90 x 142 x 57 mm
- Gewicht: 550 g
Diverse Nikon FE2 finden Sie hier in meinem onlineshop! Einen Prospekt und die Bedienungsanleitung gibt es gratis im Downloadbereich.
Wozu Korrekturlinsen?
Grosse Verwirrung herrscht über den Einsatz von Korrekturlinsen an den älteren Nikon-Spiegelreflexkameras.
Wozu sind Korrekturlinsen überhaupt gut? Als Brillenträger hat man oft das Problem, nicht das ganze Sucherbild überschauen zu können, da der Rand durch den grösseren Augenabstand zum Okular etwas beschnitten ist (ausser man hat eine F3HP). Die Korrekturlinse erlaubt einen Suchereinblick OHNE Brille, da nun das Okular die Fehlsichtigkeit ausgleicht.
Welche der vielen verschiedenen Korrekturlinsen ist nun für wen geeignet? Zunächst mal gibt es verschiedene Größen:
Die alten Nikkormat-Kameras sowie die Nikon F, F2, und F3 und auch die FE/FM-Reihe verfügen am Okular über ein 19mm-Einschraubgewinde. Hier ist normalerweise ein Okularglas oder ein glasloser Ring eingeschraubt. Er verfügt über einen recht breiten geriffelten Rand, der das Einschrauben erleichtert. Allerdings ist bei der FE/FM-Reihe der Suchereinblick so gestaltet, das er sehr nah an der oberen Kante der Rückwand liegt. Hier passt nur ein Okularglas oder eine Korrekturlinse mit schmalem Rand, sonst
lässt sich die Rückwand nicht mehr problemlos öffnen. Umgekehrt lassen sich aber die Korrekturlinsen der FE-FM-Reihe auch an den erstgenannten Kameras verwenden.
Bei der Nikon F3HP und allen folgenden Modellen der F-Serie wurde ein grösseres Gewinde (22mm) verwendet. Ab der F4 wurde allerdings eine stufenlose Dioptrienkorrektur bereits in den Sucher integriert, so dass ein Einsatz von Korrekturlinsen meist überflüssig ist.
Zuletzt gibt es noch die Aufsteckvariante in Kunststoffausführung für das rechteckige Okular der EM, FG, FG20, F301/401/501, F50/60/70 und die APS-Kameras der Pronea Serie. Sie passen auch auf die „kleinen“ Digitalen.
Dann gibt es natürlich eine Vielzahl von Stärken. Hier trägt zur Verwirrung bei, dass die Suchersysteme bereits eine Grundkorrektur von -1 dpt (Dioptrien) haben. Diese Maßnahme trifft man, um dem Fotografen eine ermüdungsfreie Sucherbetrachtung zu gewähren, denn dadurch wird ein scheinbarer Abstand von einem Meter zur Sucherscheibe simuliert, obwohl das Auge ja tatsächlich nur wenige Zentimeter entfernt ist. Die Standard-Okulargläser haben aber keine Grundkorrektur und sollten nicht mit Korrekturlinsen verwechselt werden. Die Grundkorrektur muss aber bei der Auswahl der richtigen Stärke berücksichtigt werden. Die Dioptrien-Angabe auf der Fassung der Korrekturlinse weist daher die Gesamtkorrektur des Systems an. Bei einer Linse mit dem Aufdruck “0“ handelt es sich also nicht um einfaches Glas, sondern um eine Linse mit +1 dpt. Brillenträger müssen daher bei ihrer Korrekturlinsen-Bestellung von dem für sie maßgeblichen Wert 1 dpt. abziehen, um auf die gewünschte Korrektur zu kommen.
Verwenden Sie also bitte die folgende Tabelle um die passende Korrekturlinse zu Ihrer Fehlsichtigkeit zu ermitteln:
Somit sollte die Auswahl der für Sie und Ihre Kamera geeigneten Korrekturlinse kein Problem mehr darstellen. Die derzeit lieferbaren Ausführungen finden Sie in hier im Nikonclassics onlineshop.
Die Nikon FM (1977-82)
Mit der kompakten Nikon FM stellte Nikon 1977 eine völlige Neukonstruktion vor. Sie übernahm die Rolle der früheren mechanischen Kameras vom Typ Nikkormat, die bis zur Typ FT3 (mit Ai-Kupplung) weiterentwickelt worden waren. Auch die FM ist, wie alle Nikons ab diesem Zeitpunkt, für die Ai-Kupplung eingerichtet, doch können dank umlegbaren Mitnehmers auch ältere Objektive verwendet werden, allerdings nur mit Arbeitsblendenmessung. Dafür funktionieren alle AF-Objektive wie gewohnt mit Offenblendmessung – die Objektive der Serie G sind aber nicht verwendbar, weil sie keine mechanische Blendeneinstellung mehr haben.
Das M im Namen weist darauf hin, dass es sich um eine rein mechanische Kamera handelt, es wird für die Steuerung des Verschlusses also kein Strom benötigt. Die Nikon FM funktioniert prinzipiell auch ohne Batterie. Nur für den Belichtungsmesser wird eine Knopfbatterie gebraucht, und zwar eine Lithiumbatterie CR1/3N oder zwei Zellen vom Typ V13GA bzw. LR44. Diese Batterien sind heute noch problemlos erhältlich. Die mittenbetonte TTL-Belichtungsmessung erfolgt mittels neuer Gallium-Fotodioden wesentlich schneller als bei den früher verwendeten Cds-Zellen, auch ist das Messsystem insgesamt bedeutend empfindlicher als bei den Nikkormat-Modellen. Die Anzeige der Belichtungszeit im Sucher erfolgt nicht mehr durch einen Zeiger, sondern durch drei LEDs (was meiner Meinung nach ein kleiner Nachteil ist). Leuchtet die mittlere, sind Zeit und Blende richtig eingestellt sofern die mittenbetonte Messung den richtigen Messwert ermittelt hat. Leuchtet die mittlere und die obere oder untere Diode, bedeutet das eine Abweichung vom Sollwert von bis zu 1 Lichtwert. Leuchtet nur die obere oder die untere Diode, dann beträgt die Abweichung 1 Lichtwert oder mehr. Eine weitere Verbesserung gegenüber den Nikkormat-Modellen war der hellere Sucher. Der grossdimensionierte Spiegel und die feine Mattscheibe mit den kaum wahrnehmbaren Fresnelringen sorgte dafür.
Durch die fünffach gelagerte Transportachse wird der Filmtransport noch leichtgängiger. Wie schon bei der ersten Nikkormat FT wird der Belichtungsmesser eingeschaltet, indem der Filmtransporthebel ca. 30 Grad ausgeschwenkt wird. Abgeschaltet wird, indem der Hebel wieder an das Gehäuse angedrückt wird. Wird hingegen der ansetzbare Motor MD-11 oder MD-12 verwendet, wird das Messsystem bei den ersten Modellen der FM mit einem drehbaren Ring um den Auslöser ein- und ausgeschaltet, bei späteren Modellen war das nicht mehr nötig.
Der vertikale Ablauf der Verschlussvorhänge und der insgesamt schnellere Verschlussablauf ermöglicht eine Synchronzeit von 1/125 sec., was den Wünschen vieler Fotografen nach besseren Aufhellmöglichkeiten mit Blitzlicht bei hellem Tageslicht entspricht. Durch den moderneren Verschluss sind Belichtungszeiten von 1s – 1/1000s – sowie zusätzlich B möglich. Dank des neuen Innenlebens erfolgt die Einstellung der Filmempfindlichkeit und der Zeiten nicht mehr an einem Ring um die Objektivfassung wie bei den Nikkormat-Modellen, sondern mittels eines auf der Oberseite angebrachten Drehknopfes. Die am Objektiv eingestellte Blende wird oberhalb des Sucherbildes eingespiegelt. Deshalb befinden sich an den Ai- und den AF-Nikkoren mit Blendenring auch zwei Blendenskalen; die kleinere (kameraseitige) dient der Einspiegelung der Blendenzahl. Die Nikon FM verfügte ebenso wie der nur kurze Zeit gebaute direkte Vorgänger Nikkormat FT3 über einen festen Zubehörschuh mit Blitzsynchronisation auf dem Sucherprisma.
Die Nikon FM war – wie alle Nikons der FM/FE-Serie – sowohl in verchromter als auch in schwarz lackierter Ausführung erhältlich.
Technische Daten:
- Produktionszeitraum: 1977 – 1982
- Verschluss: Metalllamellen
- Verschlussteuerung: mechanisch
- Verschlussablauf: vertikal
- Verschlusszeiten: 1/1000 – 1 s, B
- Synchronzeit: 1/125 s
- Messmethode: 60/40%
- Messbereich: EV +1 bis +18
- Messzellen: GAP
- ISO-Einstellungsbereich: 12-3200
- Wechselsucher: nein
- Einstellscheibe: fest
- Sucheranzeigen: Belichtungsmesser (LED), Verschlusszeit, Blende
- Sucher-Bildfeld: 93%
- Abmessungen: 90 x 142 x 60 mm
- Gewicht: 590 g
Das elektronische Schwestermodell der FM, die Nikon FE, erschien 1978. Im Jahre 1982 brachte Nikon dann den Nachfolger der FM heraus, die Nikon FM2. Sie unterschied sich im wesentlichen durch einen schnelleren Verschluss.
Sie erhalten diese schöne Kamera im Nikonclassics onlineshop!