E-Nikkore nicht analogtauglich

Foto: Nikon

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Wenn bei den neuesten Nikkoren in einem Objektivname hinter der Angabe der Blende der Buchstabe „E“ steht, handelt es sich um ein Objektiv mit elektromagnetischer Blende. Diese Objektive sind leider nicht mehr mit analogen Kameras kompatibel.

Aber nicht nur das: auch an den älteren Digitalkameras der D1-Serie, D2-Serie, D40-Serie, D50, D60, D70-Serie, D80, D90, D100, D200 und D3000 sowie der 1J5 (mit Adapter) funktionieren diese Linsen nicht. Darüber informiert Nikon hier. Die betroffenen Objektive sind das AFS-Nikkor 24-70/2,8 VR, das 200-500/5,6 VR, das 300/4 VR sowie das DX 16-80/2,8-4 VR und die lichtstarken Teles 500/4 VR und 600/4 VR.

Die Blendenlamellen werden bei diesen Objektiven mit einem Motor bewegt. Dieser erhält Strom und Steuersignal aus dem Kameragehäuse. Bei Objektiven der Typen D und G werden die Blendenlamellen dagegen mechanisch über einen Hebel bewegt.

Insgesamt eine bedauernswerte Entwicklung weg von Mechanik und hin zu Elektronik. Dass Nikon in der Lage war, präzise mechanische Schnittstellen zu bauen, die über viele Jahrzehnte auch problemlos funktionierten, haben sie ja bewiesen. Indes ist Elektronik wohl billiger zu produzieren und somit im wettbewerbsorientiertem Markt profitabler zu verkaufen. Gelackmeiert sind die Besitzer älterer Digital- und auch Analogkameras, denen nun die neuesten Nikkore nicht zur Verfügung stehen. Aber so schlimm ist das ja auch wieder nicht: bei Nikonclassics gibt es schliesslich auch ältere Linsen in hervorragendem Zustand!

Ach ja: Bitte nicht verwechseln: die neuen „E-Nikkore“ haben nichts mit den Objektiven der „E-Serie“ zu tun. Das war die „Economy“-Reihe in den 80er Jahren bei Nikon. Mehr dazu hier.

9 Gedanken zu „E-Nikkore nicht analogtauglich

  1. Michael Lindner

    Interessant wie lange Nikon das ganze schon geplant hat. Da es ja schon mit den alten Kisten D300, D700 etc funktioniert, muss es Nikon ja schon vor Jahren in die Software gepackt haben. Umso erstaunlicher finde ich, dass es ausgerechnet mit der neuen 1J5 mit dem FT1 Adapter nicht klappen soll.

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  2. Konrad Großkopf

    Die E-Nikkore können mit der Einschränkung, dass man nur bei Offenblende fotografieren kann benutzt werden. Bei den älteren Analogkameras ist das sogar ein Vorteil gegenüber der G Nikkore 🙂

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    1. Nikonclassics Artikelautor

      Nun, bei dem 400er und 600er mag es ja noch angehen, dass man nur mit offener Blende fotografieren kann. Bei den anderen Objektiven ist das aber doch eine sehr starke Einschränkung. So möchte ich nicht arbeiten!
      Gruss,
      Norbert Michalke

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  3. Anonymous

    Danke für die Warnung! Das abgebildete Objektiv stand bei mir auf der Agenda. Aber da es auch auf meiner Sony A72 zum Einsatz kommen sollte, wird mein 24-50 ai noch weiter durchhalten müssen…
    Die Abwärtskompatibilität war für mich seinerzeit mitte der Achtziger (Einführung AF) der Hauptgrund, auf Nikon umzusteigen.

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  4. Thomas W.

    Das Nikon ein am Profit orientiertes Unternehmen ist (was man nun ja auch gar nicht verurteilen muss), das war mir schon lange klar. Ich finde das mit den „E“-Objektiven nicht so schlimm, die „G“-Objektive waren ja auch nicht mehr uneingeschränkt nutzbar. Zudem nutze ich meine älteren Kamera eh lieber mit den damaligen Objektiven. Was ich viel schlimmer finde ist, dass Nikon selbst teure Objektive (z.B. die 1,4er AF-S Reihe) mit einem Tubus aus Plastik versieht, um auch noch den letzten Euro Profit zu erzielen. Wenn ich mir da mal das alte 2,5 AIS 105mm anschaue, dass ich bei Nikonclassic erworben habe…tolles Objektiv. Traurig ist auch, dass es keine vernünftigen Einstellscheiben zum manuellen Fokussieren gibt…oder keine AF- Zwischenringe (es sind mittlerweile 30 Jahre ins Land gegangen)….oder, oder…ich denke, da ist noch einiges zu beklagen. Ich bin mal gespannt, wann Nikon (und auch Canon) auf die modernen Kameras (Sony 7, Fujifilm XT-1, Leica SL) reagieren.

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  5. Randle P. McMurphy

    „Was kümmert es die stolze Eiche wenn sich ein Borstentier dran reibt ?“

    Nach diesem Motto handelt doch die gesamte Elektronikbranche
    egal ob Mobilphone, Toaster, Staubsauger oder Kamerahersteller.
    Beachtenswert finde ich dennoch das Nikon dennoch über Jahrzehnte
    ein Mindestmaß an Systemkompatibilitär aufrecht erhalten hat.

    Ich nutze immer noch meine inzwischen auf AI modifizierten Berg & Tal
    Objektive an meiner Nikon D800 und bin von der Qualität mehr als zufrieden.

    Frage in die Runde: Gibt es sonst noch Hersteller die sowas bieten ?

    Wer hier anfängt auf Nikon zu schimpfen sollte sich einmal die Probleme
    im deutschsprachigen Teil des Leicaforums durchlesen……..

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  6. Jochen

    Hallo!
    Nun die “ bedauernswerte “ Entwicklung weg von der Mechanik und hin zur Elektronik hat Nikon bis jetzt noch nicht geschadet, Siehe F2 / F3 😉
    Und mit mehr Profit oder günstigeren Produktionskosten hat es wohl auch nicht erstrangig was zu tun. Nikon begründet es mit einer höheren Stabilität der automatischen Belichtungssteuerung bei Serienaufnahmen.

    Hier sieht es so aus als ob die Blende “ nachfedert “

    https://www.youtube.com/watch?v=fG5QedhroYQ

    und für Analog-Fans

    https://www.youtube.com/watch?v=-upvXx6-enc

    was bei der Konkurrenz wohl nicht der Fall ist.

    https://www.youtube.com/watch?v=wedQr_Bs8c0

    Somit wäre der Schritt zur Elektronik schon Sinnvoll damit man mit der Konkurrenz mithalten kann.
    Aber in Bezug Kompatibilität der Objektive ist Nikon “ unschlagbar “ 😉

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  7. Uwe

    Der Objektivmarkt ist weitestgehend gesättigt. Also demnächst:
    Neuer Nikon-Apparat + zwangsweise neuem Objektiv…..
    Auch bootet das wohl vorerst die Fremdhersteller aus.

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