1982 konnte Nikon mit einer Weltsensation aufwarten: die FM erhielt einen Copal-Verschluss mit der kürzesten Belichtungszeit von 1/4000 sec und wurde zur Nikon FM2. Damit wurden Momentaufnahmen in Bereichen möglich, die der bildmässigen Fotografie bis dahin verschlossen gewesen waren.

Damit nicht genug: gewissermaßen als ''Abfallprodukt'', von vielen jedoch als Hauptargument betrachtet, erlaubt dieser Verschluss eine kürzeste Synchronzeit von 1/200 Sek., später bei der Nikon FM2n sogar 1/250 Sek. Das brachte vielen Fotografen Vorteile bei der Blitzaufhellung bei Tageslicht.

Eine Verkürzung der Verschlusszeit ist durch eine Verringerung der Schlitzbreite bis zu einem gewissen Maße möglich. Eine kürzere Synchronzeit jedoch lässt sich nur durch eine Steigerung der Ablaufgeschwindigkeit erreichen, da beim Blitzen mit einem Elektronenblitzgerät der Verschluss für ca. 1/1000 Sek. ganz geöffnet sein muss. Diese hohe Ablaufgeschwindigkeit von nur 3,6 Millisekunden wurde durch Verschlusslamellen aus hauchdünnem Titan möglich. Den Titanlamellen wurde ein Wabenmuster eingeätzt, das die Festigkeit gegenüber Verbiegen und Flattern erhöhte und ausserdem überflüssige Masse entfernte (links).

Aber es gab noch mehr Verbesserungen gegenüber der FM: Auswechselbare Einstellscheiben, Titan-Spiegelhalterung und eine seidenweiche Filmtransportmechanik mit fünf Kugellagern. 

Leider wurde bei der FM2 die Umlegbarkeit des Blendenmitnehmers weggelassen; die alten nonAI-Nikkore sind trotz unverändertem Bajonett nicht ansetzbar, weil der AI-Blendenmitnehmer beschädigt werden kann. Hingegen sind alle AI- und AF-Objektive mit Offenblendemessung verwendbar - ausgenommen die Objektive der Serie G ohne Blendenskala auf dem Objektiv.

Ab 1983 wurde eine leicht verbesserte Version der FM2 gebaut, die Nikon FM2n. Sie ist schnell an dem vorangestelltem „N“ vor der Seriennummer zu erkennen. Vorn steht aber weiterhin FM2 auf dem Gehäuse. Sie kann von der ursprünglichen Variante außerdem durch die in der normalen Zeitenreihe rot markierte Blitzsynchronzeit "250" statt "125" unterschieden werden. Die vorher separat markierte und einstellbare Synchronzeit "X200" fehlt beim neueren Modell. Die FM2n erhielt eine superhelle  Mattscheibe und eine Synchronzeit von 1/250s. Eine TTL-Blitzbelichtungsmessung wurde leider nach wie vor nicht eingebaut.


1989 erhielt die FM2n dann einen neuen Verschluss mit Aluminiumlamellen (rechts), senkrecht ablaufend und völlig glatt, anstelle der Titanlamellen mit Wabenmuster.


Ab 1994 war eine aber ein Version mit Titangehäuse lieferbar. Oberteil, Rückwand und Bodenplatte waren aus Titan, das eigentliche Gehäuse dazwischen ist aus Aluminium. Mechanisch entsprach die FM2/T  der vorgenannten FM2n, sodass auch alle zur FM2n passenden Zubehörteile an der Titanversion verwendet werden konnten. Von dieser unterschied sie sich äußerlich durch ein matt-graues (titanfarbenes) Gehäuse - und den Preis: sie war 800 D-Mark teurer!

Von dieser FM2/T gab es 1994 anlässlich des "Jahr des Hundes" für den japanischen Markt in nur etwa 300 Stück eine spezielle Ausführung mit neben der Typenbezeichnung aufgeprägtem Hundkopf der japanischen Rasse Chen-ten. Ausserdem gab es eine Millennium Edition der Nikon FM2 mit 2000 Exemplaren namens „Year of the dragon“. Diese Kameras sind jedoch selten und sehr teuer - und machen auch keine besseren Fotos als die Serienmmodelle...


2001 schliesslich wurde die FM2n abgelöst durch die Nikon FM3a, das Spitzenmodell der FE/FM-Reihe.

Trotzdem bleibt die FM2n ein beliebter Klassiker, der den hohen Entwicklungsstand vollmechanischer japanischer Kameras verdeutlicht.







Gesamtübersicht

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Quellenangaben/Impressum

 

Nikon FM2

Technische Daten


Produktionszeitraum                1983 - 2001

Verschluss                                Titanlamellen/Aluminiumlamellen

Verschlußsteuerung                  Mechanisch

Verschlußablauf                        Vertikal

Verschlußzeiten                        1/4000 - 1s, B

Synchronzeit                             1/200 (1/250 bei FM2n)

Belichtungssteuerung                M

Meßwertanzeige im Sucher       LED

Meßmethode                              60/40%

Meßbereich                                EV +1 bis +18

Meßzellen                                   SPD

ISO-Bereich                                12 - 6400

Wechselsucher                            Nein

Einstellscheibe                            Wechselbar

Sucheranzeigen                          Belichtungsmesser, Verschlusszeit, Blende, Blitzbereitschaft

Sucherbeleuchtung                     Nein

Sucher-Bildfeld                            93%

TTL-Blitzsteuerung                      Nein

Mehrfachbelichtung                     Ja

Spiegelarretierung                       Nein

Abblendtaste                               Ja

Abmessungen                             90 x 142 x 60 mm

Gewicht                                       550g

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